Während die Fußballfans am vergangenen Samstag in Magdeburg voll auf ihre Kosten kamen und ein tolles Fußballfest feiern konnten, gab es hinter den Kulissen auf buchstäblich verschiedenen Ebenen richtig Ärger. Ein Vorfall ist schon vom SR in der sportarena aufgegriffen worden. In der Halbzeitpause ging ein Betreuer des 1. FC Magdeburg im Tunnel auf Dodo Ernst los. Er „touchierte“ und beleidigte den Saarbrücker Abwehrkämpfer und die 5-6 Spieler dahinter dann gleich mit, wie wir von einem Augenzeugen erfuhren. Der Magdeburger Pressesprecher versuchte nach der Partie offensichtlich, einen Pressevertreter dazu zu drängen, nicht über den Vorfall zu berichten. Das ist ihm nicht gelungen.
Doch das war nicht die einzige Attacke, die an diesem Abend abseits des Platzes Richtung Saarbrücken rollte.
Ein saarländischer Fernsehjournalist nahm auf der Pressetribüne Platz, rechts von ihm, abgetrennt von einer Metallstange saßen Magdeburger Fans. Im Laufe der ersten Halbzeit begannen zwei von ihnen, den Reporter zu beleidigen. Es wurde immer derber, so dass der Journalist sein Handy aufstellte, um vorzugeben, dass er die Aggressoren filme. So wurde es zeitweise wieder ruhig, aber nach einer gewissen Zeit nahmen die Frechheiten und Bedrohungen wie „Ich hau´ Dir auf die Fresse“ wieder zu. Dem Gast aus Saarbrücken reichte es. Als er die Pressetribüne verlassen wollte, stellte sich ihm allerdings der Pressesprecher des 1. FC Magdeburg entgegen. Angesprochen auf das Gebaren zweier „Fans“ meinte der: „Sie dürfen die Leute auch nicht filmen“. Kurz: Der Pressesprecher hatte mitbekommen, was da lief. Auf die Entgegnung des Journalisten, „Wie soll ich mich denn schützen?“, fand er keine Antwort.
Dann wurde es bunt: Als der Reporter im Hintertorbereich drehen wollte, wofür die ARD explizit die Rechte besitzt, rief ihn der ARD-Aufnahmeleiter an: „Du musst hier weg“. Eine merkwürdige Forderung einem Fernsehjournalisten gegenüber, dessen Anstalt teures Geld auf den Tisch gelegt hat, um aus dem Innenraum berichten zu dürfen. Sie wurde von dem Pressesprecher des 1. FC Magdeburg veranlasst.
Als unser saarländischer Fernsehreporter schließlich am Bus Spieler und Trainer interviewen wollte, tauchte einer der Typen, die ihn beleidigt und bedroht hatten wieder auf und machte richtig Ärger. Irgendwann ging dann die Security dazwischen und zog ihn aus dem Verkehr.
Der 1. FC Saarbrücken wird sich zu den Vorgängen nicht äußern.
Schauen Sie sich dazu auch den Beitrag von Frank Grundhever an: