In St. Wendel wurde am 8. Mai, dem Jahrestag des Kriegsendes, ein bedeutendes Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht. Dieses neue Denkmal, gelegen vor der Evangelischen Stadtkirche, wurde auf Initiative des Vereins „Wider das Vergessen“ in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde St. Wendel-Illtal realisiert.
Das Mahnmal, entworfen vom Bildhauer Gerd Kraushaar, besteht aus glänzend schwarzen Natursteinklötzen, die zu einem Torbogen geformt sind. Auf diesem sind die Namen von 34 jüdischen Bürgern aus St. Wendel, die im Holocaust ermordet wurden, sowie die Namen dreier Sinti-Kinder und Johann Adam Huber, stellvertretend für weitere NS-Opfergruppen, eingraviert.
Die Einweihung zog etwa 100 Gäste an, darunter Vertreter der lokalen und regionalen Politik, Kirchenmitglieder und Bürger. Eberhard Wagner, Vorsitzender des Vereins „Wider das Vergessen“, betonte die Bedeutung des Erinnerns und der Bewahrung der Geschichte als Mittel gegen das Vergessen der Gräueltaten des Nationalsozialismus.
Das Mahnmal steht symbolträchtig zwischen der Stadtkirche und dem Rathaus und bietet mit seiner offenen Torform nicht nur einen Rückzugsort, sondern auch einen Raum der Reflexion und des Gedenkens. Pfarrer Ulrich Kräuter und Pfarrerin Gabriele Kräuter der Evangelischen Kirchengemeinde hoben die christliche Bedeutung des Erinnerns hervor und unterstrichen die Wichtigkeit des Standortes für das Mahnmal, welches in direkter Sichtlinie zum Petrus-Hahn auf dem Kirchturm steht.
Die Einweihung wurde musikalisch von Klarinettist Jürgen Brill umrahmt, was der Zeremonie eine besondere Atmosphäre verlieh. Die Anwesenheit von Ministeriumsvertretern und lokalen Politikern, sowie die Beteiligung von Opferverbänden, unterstrich die breite Unterstützung und die Bedeutung des Mahnmals für die Gemeinschaft.