Treffpunkt Neuweiler Mitte. Direkt gegenüber der umkämpften Grünanlage, die im sonnigen Winterlicht übrigens einen sehr entspannten Blick auf die Hügellandschaft im Hintergrund bietet, schließen Martin und Klaus Birtel gerade die Glastür zu Martin´s Café auf. Und obwohl noch nicht „offiziell“ geöffnet ist, steht schon der erste Kunde vor der Theke, um ein Brot zu kaufen. Natürlich wird er sofort bedient.
„Das Café ist richtig gut angenommen worden.“
erzählt uns unterdessen Klaus Birtel. Mit der Eröffnung von Martin´s Café hat Neuweiler wieder einen zentralen Treffpunkt erhalten. Man trifft sich bei Kaffee und Kuchen, klönt ein wenig und nimmt anschließend noch ein Brot für das Abendessen mit nach Hause. Auch verschiedene Gruppen wie beispielsweise „Die fleißigen Hände“ haben das Café zu ihrem Stammlokal gemacht und treffen sich ein- oder zweimal im Monat zum Frühstück.
Wenn schönes Wetter ist, gibt es die Möglichkeit sich einen der 29 Stühle draußen vor dem Lokal auszusuchen und den Latte Macchiato an der frischen Luft zu genießen.
„Ich habe keinen Moment bereut, dass wir das Café aufgemacht haben!“ sagt Martin Birtel mit überzeugendem Tonfall. Das „Wir“ darf man in diesem Zusammenhang groß schreiben, denn so mit der Zeit hat sich Martin´s Café zu einem richtigen Familienunternehmen entwickelt. Der Vater, beispielsweise, unterstützt Martin als Fahrer und Hausmeister, die Mutter, die Schwägerin und selbstverständlich Ehemann Klaus helfen beim Bedienen. „Das hat sich so ergeben. Nenn´ es Zufall oder Schicksal, jedenfalls schweißt es natürlich zusammen!“
Die positive Atmosphäre wirkt offensichtlich auch auf die Kundschaft, denn mittlerweile werden auch Familienfestivitäten wie Kindstaufen, Geburtstage oder auch traurige Anlässe in Martin´s Café begangen. Und an diesem Punkt kommt im Gespräch dann auch wieder die Erinnerung an die ehemalige Mitarbeiterin und beste Freundin Ramona, die so plötzlich aus dem Leben gerissen wurde.
Das eine Jahr, das seit der Eröffnung nun vergangen ist, hat viele Eindrücke hinterlassen. Eine Phase, welche das Ehepaar Birtel nicht missen möchte. Die positiven Erlebnisse wechselten sich mit den dunkelsten Momenten ab. Dennoch bleibt der Blick zurück ungetrübt. Das liegt natürlich daran, dass die Arbeit des Teams geschätzt wird.
„Wir haben sehr dankbare Kunden!“,
sagt denn auch der stolze Inhaber. Die Nähe zur Backstube im Sulzbacher Weg ist dabei nicht kontraproduktiv, sondern förderlich: „Wenn hier einmal etwas ausgegangen ist, können wir es schnell rüberbringen. Oder der Kunde sagt, dass er selbst schnell in der Bäckerei vorbei geht.“ Das passt also. Auf die Frage, ob es nicht manchmal zuviel wird, schütteln Klaus und Martin Birtel den Kopf. „Nein, durch die Unterstützung im Team ist das alles kein Problem.“ Auch am Wochenende wechselt man sich mit dem Dienst im Café ab.
Zum „Geburtstag gibt es übrigens täglich wechselnde Aktionen. Es lohnt sich also, vorbeizukommen. Das gilt auch für den Ostersamstag, wenn die Hofer Buwe ab 10 Uhr mit Frühschoppen und Angrillen zum fröhlichen Ostertreiben vor Martin´s Café und Ramonas Friseurladen den Frühling begrüßen.