Das Saarland hat mit dem Masterplan Wasserversorgung 2040 einen weitreichenden Schritt zur Sicherung der Trinkwasserversorgung gemacht. Politik und Verbände präsentierten das umfassende Konzept, das als Leitfaden für eine nachhaltige und zukunftssichere Wasserversorgung dienen soll. Angesichts zunehmender klimatischer Herausforderungen, alternder Infrastruktur und steigender Anforderungen steht die Wasserwirtschaft vor großen Aufgaben.
Klimawandel und Infrastruktur als Herausforderung
„Wasser ist ein lebenswichtiges Gut, das geschützt werden muss“, erklärte Petra Berg, Ministerin für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz des Saarlandes. Die Auswirkungen des Klimawandels, darunter längere Trockenperioden, heißere Sommer und eine wachsende Konkurrenz um Wasserressourcen, setzen die Versorger unter Druck. Auch der demografische Wandel und strukturelle Veränderungen in der Landwirtschaft erhöhen die Belastung.
Zusätzlich stehen viele Anlagen und Leitungen vor dem Ende ihrer Nutzungsdauer, was Investitionen in die Infrastruktur notwendig macht. Der Masterplan bietet einen Fahrplan, um die Verfügbarkeit und Qualität von Trinkwasser langfristig zu gewährleisten.
Ziele des Masterplans
Der Masterplan, der in Zusammenarbeit mit verschiedenen Landesministerien, Verbänden und Forschungsinstituten entstand, zielt darauf ab, die Wasserversorgung im Saarland nicht nur zu sichern, sondern auch nachhaltiger und klimafreundlicher zu gestalten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Grundwasserneubildung, da Grundwasser die wichtigste Trinkwasserquelle im Saarland ist.
Die strategischen Leitlinien des Plans basieren auf wissenschaftlichen und technologischen Analysen. Sie umfassen Maßnahmen zur Modernisierung der Infrastruktur, die Förderung interkommunaler Kooperationen und die Nutzung von Synergien zwischen den Wasserversorgungsunternehmen (WVU). Ziel ist es, die Versorgungskosten im Rahmen zu halten und gleichzeitig höchste Standards zu gewährleisten.
Kosten und Investitionen
„Den hohen Qualitätsstandard der Wasserversorgung in Deutschland unter schwierigeren Rahmenbedingungen zu halten, wird nicht zu Nulltarif möglich sein“, betonte Dr. Ralf Levacher, Landesgruppenvorsitzender des VKU Saarland. Der durchschnittliche Literpreis von Trinkwasser im Saarland liegt derzeit bei 0,0025 Euro, was einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von rund 117,50 Euro entspricht. Selbst bei einer Preissteigerung um ein Drittel würde der jährliche Mehraufwand pro Person nur etwa 40 Euro betragen.
Kooperation als Schlüssel
Ein zentraler Bestandteil des Plans ist die bessere Vernetzung der WVU, um Spitzenverbräuche auszugleichen und die Effizienz zu steigern. „Im Unterschied zu vielen kleinteiligen Insellösungen macht der Masterplan deutlich, wie viel Potenzial in einer stärkeren Vernetzung der saarländischen WVU untereinander, dem Teilen von Know-how, Engagement und Materialien, schlummert“, so Dr. Hanno Dornseifer, Vorstandsvorsitzender des VEWSaar.
Ein Blick in die Zukunft
Der Masterplan evaluiert nicht nur bestehende Konzepte wie das Ökologische Wasserversorgungskonzept Saar von 1996, sondern definiert auch neue Ansätze, um den wachsenden Herausforderungen zu begegnen. Mit Szenarien bis 2040 zeigt er die notwendigen Handlungsfelder auf, von der Digitalisierung der Infrastruktur bis hin zu nachhaltigen Lösungen für Wassergewinnung und -verteilung.
Angesichts der langfristigen Ziele und der klar definierten Maßnahmen sieht das Saarland sich gut aufgestellt, um die Trinkwasserversorgung für kommende Generationen sicherzustellen. Der Masterplan steht online zur Verfügung: www.vewsaar.de/mpw2040.