StartPanoramaMenschen mit Behinderung demonstrierten für Gleichstellung

Menschen mit Behinderung demonstrierten für Gleichstellung

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Saarbrücken. Seit 1992 gibt es den Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Er findet jährlich europaweit statt und soll darauf aufmerksam machen, dass für die Teilnahme körperbehinderter Menschen am öffentlichen Leben noch viel zu wenig getan wird.

Das Inklusionsbündnis Saar hatte zu dem Protesttag aufgerufen. Vertreten waren u.a. der Blinden- und Sehbehindertenverband, der Gehörlosenverein und der Behindertenbeirat.

Unter dem Motto „Die Zukunft barrierefrei gestalten“ haben sich am Freitag etwa 200 Menschen für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung um 14 Uhr vor dem Wirtschaftsministerium, Franz-Josef-Röder-Straße 17, in Saarbrücken versammelt.

Dort begrüßte Dunja Reichert, stellvertretende Landesvorsitzende des Verbandes Selbsthilfe Körperbehinderte LSKS e.V., die Teilnehmer des Protestzuges, Vertreter von Interessenverbänden, Politiker und Unterstützer.

Eine Zwischenkundgebung gab es vor dem Saarländischen Landtag. Hier wurde gegen die täglichen Hindernisse für Behinderte protestiert. Viele Bereiche im öffentlichen Leben seinen noch nicht barrierefrei. Dunja Reichert verurteilte dabei die Diskriminierung behinderter Menschen – sowohl die durch bauliche Barrieren als auch die Ausgrenzung aus der Schule.

Der Demonstrationszug ging anschließend über die Wilhelm-Heinrich-Brücke und durch die Bahnhofstraße zur Europagalerie.

Dunja Reichert fordert: Öffentlichkeit für die Rechte von Menschen mit Behinderungen solidarisch einzutreten. Körperbehinderte Menschen haben im Alltag oft mit Hindernissen zu kämpfen, über die sich andere Leute gar keine Gedanken machen müssen: Stufen, zugestellte Wege, holprige Straßenbeläge oder schwer erreichbare Türgriffe. Solche Barrieren verhinderten immer noch die Chancengleichheit. Ob in der Arztpraxis, bei Kino- und Gaststättenbesuchen, im ÖPNV, an Geldautomaten, beim Einkauf oder der Wohnungssuche – Menschen mit Behinderungen stoßen im Saarland nach wie vor auf teils unüberwindbare Hindernisse. „Es gibt viele noch nicht umgesetzte Forderungen für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung – auf viele Barrieren und Diskriminierungen muss daher immer wieder hingewiesen werden“, so Uwe Wagner vom LSKS und stellt fest „Wir müssen immer noch auf die Straße gehen, um für unsere Menschenrechte die Stimme zu erheben, weil wir in Deutschland so schleppend vorankommen, was die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen betrifft.“

Zum Protesttag hat auch der Sozialverband VdK mehr Barrierefreiheit im Nahverkehr gefordert. So seien im Saarland nur 60 Prozent aller Bahnstationen stufenfrei erreichbar. Laut Gesetz hätte ein völlig barrierefreier ÖPNV schon letztes Jahr erreicht werden sollen.

Lothar Ranta

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