Die Corona-Pandemie war das bestimmende Thema beim Gespräch von Bundeskanzlerin Merkel mit den ostdeutschen Ministerpräsidenten. Es sei richtig, dass jetzt jeder im Rahmen seiner Zuständigkeiten arbeite, sagte Merkel. Der Bundesregierung bleibe es wichtig, dass „wir in grundsätzlichen Fragen eine Übereinstimmung haben“.
„Wir leben in einer besonderen Zeit“, unterstrich Kanzlerin Merkel in ihrem Statement nach dem Treffen. Deshalb habe man sich bei diesem Regionaltreffen mit den Ministerpräsidenten der ostdeutschen Länder darüber ausgetauscht: Was ist erreicht worden? Wie ist der Stand bei der Bewältigung der Corona-Pandemie?
Zwischen der Bundesregierung und den Ministerpräsidenten aller Bundesländer bestehe weiter die Einigkeit, dass auch bei sinkenden Infektionszahlen die bisher geltenden Schutzmaßnahmen bestehen bleiben, so Merkel. Sie nannte den Mindestabstand von 1,50 Meter, den Mund-Nasen-Schutz und den Notfallmechanismus bei einem Anstieg des Infektionsgeschehens.
„Natürlich bleiben all die Mechanismen bestehen“, betonte die Kanzlerin. Klar sei auch, dass man sich gegenseitig helfe, sollte das Infektionsgeschehen wieder zunehmen. Merkel nannte beispielhaft die mögliche Unterstützung eines Gesundheitsamts durch die Bundeswehr oder auch den länderübergreifenden „herausragenden Überblick über die Intensivbetten in Deutschland“. Das alles habe man sich gemeinsam erarbeitet, das „bleibt bestehen und kann jeder Zeit auch wieder abgerufen werden.“
Pandemie eindämmen und gesellschaftliches Leben ermöglichen
Auch wenn jetzt die Zuständigkeiten für den Infektionsschutz wieder bei den Ländern liege, werde der Bund ganz genau die Situation verfolgen, so Merkel. „Weil wir ein gemeinsames Interesse haben, nämlich die Pandemie einzudämmen und möglichst viel gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben, vor allem auch kulturelles und Bildungsleben, wieder stattfinden zu lassen.“
Beim nächsten regulären Gespräch der Bundesregierung mit den Regierungschefs aller Länder am 17. Juni werde man über Teststrategien und die Erfahrungen mit den Kita- und Schulöffnungen reden. „Und wir werden darüber sprechen, wie es weiter nach der Öffnung der Schengen-Grenzen geht“, kündigte die Kanzlerin an.
Merkel machte gleichzeitig erneut deutlich: „Wir leben immer noch am Anfang der Pandemie. Wir haben keinen Impfstoff. Wir haben bis jetzt kein Medikament.“ Dem Verhalten der Bürgerinnen und Bürger sei es zu verdanken, dass eine bessere Kontrolle des Infektionsgeschehens erreicht werden konnte. Aktuelle lokale Ereignisse zeigten jedoch, wie schnell sich das Virus auch wieder ausbreiten könne, daher „müssen wir sehr sorgsam und sehr achtsam sein“, so die Kanzlerin.