Merzig, 8. April 2025 – In einem Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden des Deutschen Bundestages, des saarländischen Landtages sowie an Ministerpräsidentin Anke Rehlinger hat der Merziger Oberbürgermeister Marcus Hoffeld auf die zunehmenden Herausforderungen bei der Durchführung öffentlicher Veranstaltungen hingewiesen. Dabei forderte er bundeseinheitliche und realistisch umsetzbare Sicherheitsvorgaben sowie einen rechtlichen Schutz für kommunale Verantwortungsträger.
Hoffeld betont in seinem Schreiben, dass Veranstaltungen einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben, zur lokalen Wirtschaft und zum sozialen Miteinander leisteten. Doch in Folge veränderter Gefahrenlagen habe sich der Fokus in der Planung deutlich verschoben. Sicherheitsaspekte nähmen inzwischen den größten Raum ein – auch bei kleineren Festen. Dazu gehörten etwa massive Zufahrtssperren mit Betonbarrieren oder Fahrzeugen, die gleichzeitig Rettungswege freihalten müssten. Die Kosten und der organisatorische Aufwand seien für viele Kommunen kaum noch tragbar.
Zugleich verweist der Oberbürgermeister auf ein wachsendes Haftungsrisiko für kommunale Akteure, sollten trotz Sicherheitskonzept Vorfälle eintreten. Dies führe laut Hoffeld dazu, dass Maßnahmen eher überdimensioniert als pragmatisch geplant würden – mit der Folge, dass Veranstaltungen zunehmend abgesagt werden müssten. Auch Bürgerinnen und Bürger äußerten demnach vermehrt Unverständnis über das Missverhältnis zwischen Aufwand und Nutzen.
Hoffeld appelliert daher an die politischen Entscheidungsträger, das Thema auf die Agenda zu setzen. Neben bundeseinheitlichen Regelungen fordert er auch einen klaren rechtlichen Rahmen, der Veranstalter vor unverhältnismäßiger Haftung schützt. Abschließend regt der Oberbürgermeister an, eine gesellschaftliche Debatte über das allgemeine Lebensrisiko beim Besuch öffentlicher Veranstaltungen zu führen.
Das Schreiben wurde laut Hoffeld an alle Fraktionsvorsitzenden in Bundestag und Landtag sowie an die Ministerpräsidentin des Saarlandes übermittelt.