Die Grünen im Saarland kritisieren die derzeitige Impfpraxis im Saarland, wonach Pflegekräfte und medizinisches Personal große Hürden nehmen müssen, um an eine Impfung zu gelangen. So müssen sich Pflegekräfte und medizinisches Personal, die der 1. Gruppe der Impfberechtigten angehören, überwiegend über das reguläre Anmeldeportal um einen Termin beim Impfzentrum bemühen. Eine Ausnahme stellen derzeit lediglich sechs Krankenhäuser dar, in denen vor Ort geimpft wird. Um die Impfquote unter Pflegekräfte zu erhöhen, ist es daher dringend geboten, dass gerade Pflegekräfte in Altenheimen vor Ort von den mobilen Teams geimpft werden, die auch die Bewohner impfen. Statt über eine Impfplicht zu einer Zeit zu diskutieren, in der der Impfstoff knapp ist, gilt es die Impfung für Pflegekräfte so einfach wie möglich zu machen!
Hierzu erklärt die Grünen-Generalsekretärin Meyer-Gluche:
„Die Debatte zur Impfpflicht vom Pflegekräften kommt völlig zur Unzeit. Dies gilt gerade für das Saarland. Denn hier sind die Hürden für Pflegekräfte, sich impfen zu lassen, so hoch, dass die wenigsten Pflegekräfte überhaupt in den Genuss einer Impfung kommen. Von der Impfquote der Pflegekräfte kann hier daher keinesfalls auf die Impfbereitschaft geschlossen werden. Dies liegt daran, dass die Pflegekräfte nicht vor Ort von den mobilen Teams geimpft werden, sondern sich im regulären Verfahren beim Impfzentrum melden und auf einen Termin warten müssen.
Das ist insbesondere aus Infektionsschutzgründen zu kritisieren, weil es gerade bei diesem Personal der 1. Gruppe um den Schutz von Hochrisikopatienten geht. Es ist aber auch eine Minderschätzung der Pflegekräfte, die seit Anfang der Pandemie bis an den Rand ihrer Kräfte gehen und nun größten Hürden ausgesetzt sind, um sich impfen zu lassen und damit sich und andere zu schützen.
Gesundheitsministerium Bachmann ist daher dringend gefordert, das Verfahren schnellstmöglich zu ändern und dafür zu sorgen, dass die Pflegekräfte in den Altenheimen vor Ort geimpft werden können, wenn die mobilen Teams dort sind, um die Bewohner*innen zu impfen. Auch für das berechtigte medizinische Personal muss es eine flächendeckende vereinfachte Lösung geben, wie es derzeit in sechs Krankenhäusern praktiziert wird. Das Verfahren muss dahin geändert werden, dass schnellstmöglich viele Kräfte geimpft werden können, die mit der Hochrisikogruppe Kontakt haben. Das ist bei der derzeitigen Praxis nicht der Fall.“
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Bündnis 90 / Die Grünen – Landesverband Saar