Am Internationalen Frauentag hat die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Kommunale Frauenbeauftragte im Saarland eine Kampagne gestartet, die auf die Gefahr von K.O.-Tropfen aufmerksam macht. Die Abkürzung steht für Knockout-Tropfen, die eine narkotisierende Wirkung haben und oft heimlich in Getränke oder Speisen gemischt werden. Die Folgen können verheerend sein und bis zur Bewusstlosigkeit oder sogar zum Tod führen.
Insbesondere junge Frauen sind oft Opfer von sexuellen Übergriffen, die auf K.O.-Tropfen zurückzuführen sind. Die Opfer haben danach oft Gedächtnislücken oder können sich nicht an das Geschehene erinnern. Deshalb ruft die Kampagne „Mich kriegst du nicht K.O.! – Gemeinsam stark gegen K.O.-Tropfen!“ dazu auf, achtsam zu sein und präventiv zu handeln. So sollten keine offenen Getränke von Unbekannten angenommen werden und Getränke nicht unbeobachtet gelassen werden.
Die Kampagne wurde vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit des Saarlandes sowie der Landesarbeitsgemeinschaft Kommunale Frauenbeauftragte in Zusammenarbeit mit spezialisierten Fachberatungsstellen bei sexueller Gewalt entwickelt. Es gibt verschiedene Aktionen wie Buswerbung, Citylight-Poster und Aufklärung mit mobilen Teams, um auf die Gefahr hinzuweisen. Auch gibt es K.O.-Tropfen-Testarmbänder, die innerhalb von zwei Minuten die gefährliche Substanz nachweisen können.
Betroffene sollten im Verdachtsfall so rasch wie möglich in einem Krankenhaus eine Probenahme von Blut und Urin und die damit in Zusammenhang stehende Dokumentation vornehmen lassen. Auch wenn sich jemand (noch) nicht zu einer Anzeige entschieden hat, ist es wichtig, für ein mögliches Strafverfahren, Proben, Befunde und Fotos von Verletzungen vertraulich sichern zu lassen.
Laut Frauenstaatssekretärin Bettina Altesleben ist es besonders wichtig, die Öffentlichkeit für die Themen K.O.-Tropfen und sexuelle Gewalt zu sensibilisieren, da Opfer oft unsicher sind, was wirklich passiert ist. Ziel der Kampagne ist es, die Gefahren aufzuzeigen und Strategien zu vermitteln, um sich und andere besser zu schützen.
Die Kampagne „Mich kriegst du nicht K.O.! – Gemeinsam stark gegen K.O.-Tropfen!“ steht in Verbindung zur Kampagne des Landes „Sexuelle Gewalt hinterlässt Spuren“. Die vertrauliche Spurensicherung nach sexueller Gewalt ist im Saarland flächendeckend in Kliniken und Facharztpraxen vorhanden und soll den Betroffenen eine selbstbestimmte Entscheidung ermöglichen. Hilfe- und Beratungsangebote gibt es unter anderem beim Frauennotruf Saarland oder dem bundesweiten Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen.