Im vergangenen Jahr ereignete sich in Mimbach nahe der Blies fast unbemerkt eine kleine Tragödie: Störche hatten auf einem hohen Baumstumpf ein Nest errichtet und dieses fiel, unglücklicher Weise gerade während der Aufzucht der Jungvögel, einem Unwetter zum Opfer. Der Nachwuchs landete vermutlich in den Fluten. Nicht unbemerkt blieb der Vorgang von Manfred Menzner, dessen Herz schon lange für die langbeinigen Vögel schlägt. Beim Spazieren stieß er auf die Reste des Dramas und beschloss, sich des Problems anzunehmen. Ein neuer, sturmsicherer Mast zur Nestaufnahme musste her. Nach Kontaktaufnahme mit dem Zuständigen bei der NABU vergingen jedoch gut neun Monate, ohne dass sich etwas bewegte. Störche errichteten derweil bereits eine neue Behausung auf einem neuen, ebenfalls nicht mehr standsicheren, abgestorbenen Baumstumpf nebenan und gleich mehrere Storchenpaare kämpften um diesen Standort. Kurzerhand schilderte der rührige Pensionär sein Anliegen im Blieskasteler Rathaus, worauf sich Bürgermeister Bernd Hertzler der Sache annahm und sogar in Rekordzeit für einen entsprechenden Mast zu sorgen wusste. Und Manfred Menzner, der im früheren Berufsleben als Ingenieur seine Brötchen verdiente, erarbeitete derweil Pläne für eine Metallkonstruktion zur Aufnahme des zukünftigen Nestbaus. Nicht zu groß durfte die Plattform sein, etwa 1,20 Meter Durchmesser sind ideal, wie Manfred Menzner weiß, abgestimmt auf die Größe der Störche, die ihr Nest mit ausgebreiteten Schwingen so besser behaupten und gegen Eindringlinge verteidigen können. Den Bau der Plattform übernahm schließlich die Schlosserei Gebhardt in Niederwürzbach und das in Mimbach wohnende Ehepaar Wiedenmann stellte auf seinem Grundstück nahe des alten Storchenhorstes wiederum geeignete Fläche zur Verfügung, auf der der rund zehn Meter hohe neue Mast seinen Platz finden konnte. Etwa 1,80 Meter davon sind im Boden verschwunden, für den Aufbau und das Fundament sorgten Herr Menzner und das Ehepaar Anfang August in gemeinsamer Regie. Aufgrund der sandigen Beschaffenheit des Bodens seitlich des Blieslaufes musste es etwas breiter als sonst üblich ausfallen. Nun können die ersten Störche kommen. Quasi als Starthilfe für den Unterbau hat der Bauherr schon mal etwas Gehölz auf der Metallkonstruktion parat gelegt. Bleibt zu hoffen, dass dem Nest der Storchenfamilie, die derzeit noch den maroden Baumstamm unweit des neuen Mastes bewohnt, nicht etwa das gleiche Schicksal droht wie dem Vorgänger im letzten Jahr. Vielleicht gewöhnen sich die Störche vor ihrer Abreise in den Süden, sollten sie nicht sogar hier bei uns überwintern, ja bereits an den neuen Nistplatz und ziehen um. Die Wiedenmanns und Manfred Menzner, dessen Haus ebenfalls unweit des neuen Storchenmastes liegt, wollen jedenfalls ein wachsames Auge darauf haben. (ub)