„Wir müssen alles daran setzen, unseren Artenreichtum für die Zukunft zu bewahren. Jedes Jahr sterben tausende Tier- und Pflanzenarten aus. Ob durch zu intensive Landbewirtschaftung, durch Versiegelung der Landschaft, durch Brachfallen von wertvollem Grünland, durch Luftverschmutzung oder durch klimatische Veränderungen. Die Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt ist eine Pflicht- und Daueraufgabe für Politik und Gesellschaft. Wir müssen für dieses Thema immer wieder sensibilisieren“, stellt Umweltminister Reinhold Jost anlässlich des Welttages der freilebenden Tiere und Pflanzen, auch Tag des Artenschutzes, an diesem Samstag fest.
Stellvertretend für diese Bedrohung der Natur steht das Insektensterben. Eine Studie dazu hat im Herbst 2017 viele Menschen aufgerüttelt und deutlich gemacht, dass gerade auch der Lebensraum für Bienen und andere Insekten immer kleiner wird. „Der starke qualitative wie quantitative Rückgang der Insekten ist mehr als alarmierend. Er wird negative Auswirkungen auf unsere Ökosysteme haben, wie wir sie bisher noch nicht kannten. Jeder Bürger, jede Bürgerin kann hier etwas tun“, sagt Jost und nennt Beispiele: „Statt englischen Rasen eine Blumenwiese pflanzen, keine Steinwüsten vor den Häusern anlegen, sondern Vorgärten mit Blumen und Sträuchern. Dann werden auch wieder Bienen und Schmetterlinge zurückkommen.“
Das Saarland sieht sich beim Thema Erhalt der Artenvielfalt in einer besonderen Verantwortung. Jost: „Gerade wir haben mit Blick auf seltene Tier- und Pflanzenarten viel zu bieten. Ich denke da etwa an den Rotmilan oder das Breitblättrige Knabenkraut. Um unseren Artenreichtum auch für die Zukunft zu bewahren, haben wir im Umweltministerium gemeinsam mit Umweltverbänden und Organisationen eine Biodiversitätsstrategie erarbeitet.“
Die Strategie umfasst ein Fachkonzept sowie Ziele und Maßnahmen. Viele der beschriebenen Maßnahmen wurden bereits in den letzten Jahren konkret in Angriff genommen. Zu erwähnen wären etwa die Sicherung der Natura 2000-Schutzgebiete, eine ganze Reihe von Renaturierungsprojekte, die Förderung des Ökolandbaus, Blühflächenprogramm und Bildungsprojekte.
„Weitere wirkungsvolle Maßnahmen werden und müssen in den nächsten Jahren folgen. Das Saarland ist eines der ersten Bundesländer, das ein solches Handlungsprogramm konkret auf der Fläche umsetzen wird. Wir werden zudem in den nächsten zwei Jahren eine neue Rote Liste der gefährdeten und bedrohten Tiere und Pflanzen im Saarland erstellen. Damit erhalten wir präzise Informationen, um welche Arten wir uns im Rahmen des Vollzugs der Biodiversitätsstrategie prioritär kümmern müssen“, so Jost.