Die Diskussion um die geplante Verlagerung der Abteilung der Geburtenhilfe von St. Wendel nach Neunkirchen sorgt weiterhin für Spannungen. Gesundheitsminister Jung äußerte sich am Dienstag kritisch zu den Plänen der Marienhausklinik, die Geburtenabteilung bereits zum 1. Oktober 2024 zu schließen und nach Neunkirchen zu verlegen. Der Minister betonte, dass er diesen Vorschlag nicht akzeptieren werde. Die Probleme, die zur Schließung der Geburtenstation führten, wie Personalengpässe und sinkende Geburtenzahlen, seien hausgemacht und das Ergebnis der letzten Jahre.
Jung erklärte, dass er weiterhin an der Notwendigkeit festhalte, eine Geburtsklinik in St. Wendel zu erhalten, und dass dies möglich sei, wenn der Träger dies auch unterstütze. In einem Gespräch am Montag forderte er die Vertreter der Marienhausklinik auf, die Entscheidung zu überdenken und nicht übereilt Fakten zu schaffen. Die Marienhausgruppe entschied sich jedoch, die Schließung wie geplant umzusetzen.
Der Gesundheitsminister zeigte sich verärgert über diesen Schritt, insbesondere da der Klinikträger vor dem Sommer noch zugesagt hatte, nach alternativen Lösungen zu suchen. In den vergangenen zwei Jahren hatte das Ministerium erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Geburtshilfe in St. Wendel zu unterstützen. So flossen 2023 rund 800.000 Euro und 2024 weitere 750.000 Euro an Fördermitteln in diesen Bereich.
Minister Jung steht in engem Austausch mit dem Landrat, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Er betonte, dass die zukünftige Krankenhausplanung den richtigen Rahmen für Entscheidungen über die Zukunft der Geburtshilfe in St. Wendel darstelle. Dabei müsse eine gute medizinische Versorgung sowie eine angemessene Erreichbarkeit für die ländliche Bevölkerung im Fokus stehen.