„Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben“. Was Rainer Maria Rilke 1902 in Paris niederschrieb muss nicht melancholisch machen, wenn man sich zu Aktivitäten aufrafft, die auch im Herbst noch schöne Erlebnisse sein können.
Eines davon ist sicherlich ein Besuch im herbstlichen DFG. Gleich zwei Mal geht’s im Oktober (3.10./17.10.) durch diese Grünanlage. Um 14.30 Uhr startet der Rundgang am Eingang Deutschmühlental. Dabei erinnert der aus Sulzbach kommende Gästeführer Wolfgang Willems auch an die mit der Gartenschau kombinierte Wirtschaftsschau. Daran erinnern noch heute die in den Boden eingelassene Sonnenuhr – „gestiftet von der Halberger Hütte“ –, die Porsche-Kleinbahn und die Sesselbahn der Firma Heckel.
Michel und Marianne, die beiden (alten) Symbolfiguren des Deutsch-Französischen Gartens (DFG) in Saarbrücken zieren das T-Shirt des Gartenbegleiters Wolfgang Willems. Michel und Marianne sind das Werk des Saarbrücker Grafikers Louis Ring, der das Logo des DFG für einen Plakatwettbewerb der Stadt Saarbrücken erfand. Seine „Dienstbekleidung“ für die DFG-Führungen erhielt Willems von einem Arzt aus Niederwürzbach, dem Sohn von Louis Ring. Der Grafiker gestaltete in den 50er Jahren unter anderem die Saar-Briefmarken, die zur Frankenzeit anlässlich der Saar-Messe Briefe schmückten.
Der DFG ist, wie heute die Bergbauflächen, eine Industriebrache. Wie der Name Deutschmühlental schon fast erahnen lässt, gab es einst in dem zur Grenze ansteigenden Gelände wenigstens vier Mühlen: neben der Getreidemühle des Deutschherrenordens eine Harnisch-, Pulver- und Walk-Mühle.
Die zweistündige Führung kostet drei Euro. Informationen im Internet unter http://www.saarbruecken.de/leben_in_saarbruecken/freizeit/deutsch_franzoesischer_garten
