Jeder hat schon mal von Mitochondrien gehört. Aber wussten Sie auch, dass sie als die „Kraftwerke der Zelle“ bezeichnet werden? Diese kleinen Organellen erzeugen Adenosintriphosphat (ATP), den universellen Energieträger unserer Zellen. Aber damit nicht genug! Die Mitochondrien spielen eine zentrale Rolle bei vielen Prozessen im Körper, wie der Apoptose (programmierter Zelltod), der Anpassung des zellularen Redoxpotenzials und der Immunantwort. Seit Kurzem weiß man sogar, dass intakte Mitochondrien ihre Zellen verlassen und als Signal-Organell in anderen Zellen wirken können.
Funktionierende Mitochondrien sind also unerlässlich für die Funktionsfähigkeit unserer Zellen und somit für unseren Organismus. Besonders im Herzen, wo der Bedarf an ATP besonders groß ist, haben die Zellen einen hohen Anteil an Mitochondrien. Der Volumenanteil von Mitochondrien im Herzmuskel beträgt ca. 36%. Doch Mitochondrien sind auch an der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt. Fehlfunktionen der Mitochondrien führen dazu, dass weniger ATP produziert wird und es zu einer erhöhten Bildung von reaktiven Sauerstoffverbindungen kommt. Dadurch können Schäden an den Herzmuskelzellen entstehen, die wiederum zu einer Dysfunktion der Mitochondrien führen können und zu einem programmierten Zelltod führen können. Bereits wenige beschädigte Herzzellen können ausreichen, um Herzrhythmusstörungen auszulösen.
Doch es gibt Hoffnung! Inzwischen gibt es verschiedene Ansätze, um einer Abnahme der mitochondrialen Funktion entgegenzuwirken und somit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen und zu behandeln. Auch die Diagnostikmethoden werden immer fortschrittlicher und unterstützen somit die Therapiemöglichkeiten.