Saarlouis – Das Technisch-gewerbliche und sozialpflegerische Berufsbildungszentrum (TGSBBZ) in Saarlouis hat kürzlich sein neues Kompetenzzentrum „Digitales Handwerk 4.0“ eingeweiht, ein signifikanter Fortschritt in der Verknüpfung von traditionellem Handwerk und fortschreitender Digitalisierung. Mit einer Investition von über einer Million Euro haben der Landkreis Saarlouis und das saarländische Ministerium für Bildung und Kultur ein innovatives Projekt realisiert, das die Ausbildung im Handwerksbereich revolutionieren soll.
Die Eröffnungszeremonie wurde von Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot, Landrat Patrik Lauer und dem Saarlouiser Oberbürgermeister Peter Demmer begleitet. Das TGSBBZ Saarlouis, das größte Berufsbildungszentrum des Landkreises mit etwa 1300 Schülerinnen und Schülern, sieht sich durch diese Neuerung an der Spitze der technologischen Entwicklung im Handwerkssektor.
Schulleiterin Dr. Margret Schmitt betonte in ihrer Begrüßungsrede, dass die Kombination aus handwerklichem Können und digitalen Kompetenzen entscheidend sei, um den Schülerinnen und Schülern eine adäquate Vorbereitung auf die Herausforderungen der Zukunft zu ermöglichen. Ministerin Streichert-Clivot sprach von der Notwendigkeit, die digitale Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler zu fördern, um sie nicht nur als Nutzer, sondern auch als Gestalter digitaler Medien zu befähigen.
Der Landrat Patrik Lauer würdigte in seiner Ansprache die Leistung von Abteilungsleiter und Lehrer Jürgen Raber, der unzählige ehrenamtliche Stunden in das Projekt investierte. Lauer hob hervor, dass das neue Zentrum einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der digitalen Transformation in allen Lebens- und Berufsbereichen leiste.
Das Kompetenzzentrum ist mit 118 technischen Geräten, darunter Exoskelette, VR-Brillen, eine Sandstrahlkabine und eine CNC-Fräsmaschine, sowie 68 weiteren Einzelteilen wie Werkbänken und Materialschränken ausgestattet. Die Räumlichkeiten wurden zu modernen, barrierefreien Klassen- und Arbeitsräumen mit hochwertiger digitaler Infrastruktur umgebaut.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf etwa 1.034.000 Euro, wobei der Großteil der Finanzierung durch EFRE-Mittel (Europäischer Fond für regionale Entwicklung) des Ministeriums für Bildung und Kultur gedeckt wurde. Die Planung und Umsetzung des Projekts lagen überwiegend in den Händen der Mitarbeitenden des Landkreises Saarlouis, während externe Planungsbüros lediglich für den Brandschutz zuständig waren.
Die Eröffnung des Kompetenzzentrums „Digitales Handwerk 4.0“ ist ein bedeutender Schritt für die Zukunft der handwerklichen Ausbildung im Saarland, der zeigt, wie traditionelle Fertigkeiten und digitale Technologien erfolgreich miteinander verschmelzen können.
