Saarlouis. – Im Zuge einer Initiative der mitteldeutschen Bundesländer zur Austragung einer Tour-de-France-Etappe in Deutschland im Jubiläumsjahr 2030, bringt sich auch die Stadt Saarlouis als möglicher Austragungsort ins Spiel. Hintergrund ist das 350-jährige Stadtjubiläum sowie die historische Rolle Saarlouis im deutsch-französischen Kontext und in der Geschichte der deutschen Einheit.
Oberbürgermeister Marc Speicher verweist auf die Bedeutung des Jahres 2030 für die Stadt: Zum einen jährt sich die Gründung Saarlouis durch den französischen König Ludwig XIV. zum 350. Mal, zum anderen war Saarlouis gemeinsam mit Eisenhüttenstadt 1986 Teil der ersten deutsch-deutschen Städtepartnerschaft – ein Meilenstein der Annäherung vor der Wiedervereinigung. „Damit wurde ein wichtiges Etappenziel für die Vollendung der deutschen Einheit erreicht“, so Speicher.
Historische Referenzpunkt ist auch das Stadtjubiläum von 1980: Damals führte eine Etappe der Tour de France von Frankfurt nach Metz durch Saarlouis. Fünfzig Jahre später könnte die Stadt erneut Teil des größten Radsportereignisses der Welt werden.
Die Bewerbung wird als Teil eines grenzüberschreitenden Projekts verstanden, das sportliche, kulturelle und europäische Aspekte miteinander verknüpft. Speicher betont: „Die Tour de France ist mehr als nur ein Radrennen – sie steht für Zusammenhalt, Leidenschaft und europäische Identität.“ Angesichts der engen historischen und kulturellen Verflechtungen mit Frankreich sieht der Oberbürgermeister in einer möglichen Etappenführung durch Saarlouis ein starkes europäisches Symbol.
Zugleich verweist die Stadt auf den mit einer solchen Veranstaltung verbundenen organisatorischen und finanziellen Aufwand. Dieser könne jedoch durch eine enge Zusammenarbeit mit Partnern aus der Region, der Landesregierung und dem deutschen Radsportbund bewältigt werden.
Eine Entscheidung über eine mögliche Berücksichtigung Saarlouis im Etappenplan der Tour de France 2030 steht noch aus. Die Stadt signalisiert jedoch bereits frühzeitig ihre Bereitschaft zur Austragung und möchte im Rahmen der Jubiläumsaktivitäten ein Zeichen für die europäische Idee setzen.