Ein seltenes Schauspiel von kurzer Schönheit ist derzeit an der Obermosel im Gange – die Mohnblüte. Seit Kurzem wird in Nennig wieder Mohn angebaut.
Der echte Mohn ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Schon die Römer kultivierten diese Pflanze als Genuss- und Nahrungsmittel, aber auch als Heilpflanze. Lange Zeit war, wegen der berauschenden Eigenschaft des Mohns, der Anbau in Deutschland strengstens verboten. So musste die Zutat für Backwaren, wie Mohnbrötchen oder Mohnkuchen importiert werden. Seit einigen Jahren darf in Deutschland wieder ganz legal Mohn angepflanzt werden. Erlaubt sind jedoch nur Sorten, die keine berauschenden Stoffe enthalten. Trotzdem ist der Anbau streng reglementiert und eine staatliche Genehmigung notwendig.
Nicht weit von der römischen Villa in Nennig entfernt blühen jetzt wieder die Mohnfelder der Familie Fuchs. Die schöne aber kurzlebige Blüte zieht zahlreiche Insekten an und bereichert das Landschaftsbild. Armin Fuchs, startete im Herbst 2017 mit der Aussaat von Mohn einen ersten Versuch ob sich diese Pflanze hier anbauen lässt. Es zeigte sich, dass die empfindlichen Mohnpflanzen bestens zu den Böden und dem milden Klima an der Obermosel passen. Trotzdem ist der Anbau eine Herausforderung. Schon die Beschaffung des Saatgutes war alles andere als einfach. Zugelassenes Saatgut wurde nach einigem Suchen schließlich in Österreich und Polen gefunden.
Geerntet wird der diesjährige Mohn im Juli. Den Mohn von der Obermosel erhält man als Back-Mohn oder aromatisches Mohnöl im lokalen Handel. Zudem bietet das Restaurant Maimühle in Perl spezielle Gerichte mit Mohn aus Nennig an.