StartFeatureMonika Arendt: Dem Verein den Stempel aufgedrückt

Monika Arendt: Dem Verein den Stempel aufgedrückt

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von Stefan Bohlander

„Morgen geht’s besser!“: Das war schon immer die Devise von Monika Arendt. Die ehemalige Vorsitzende des KV Von der Höh Göttelborn lebt schon beinahe ihr ganzes Leben lang im kleinsten Quierschieder Gemeindebezirk. Geboren zwar in Wemmetsweiler, doch mit vier Jahren hierher gezogen, hat sie nicht nur den Karnevalsverein ein großes Stück, sondern auch Göttelborn an sich ein gutes Stück mit geprägt. Noch immer lacht die heute 63-Jährige gerne und viel. Erzählt voller Inbrunst davon, wie sie in jungen Jahren Schulsport betrieben hat, im Leichtathletikverein und bei den Pfadfindern engagiert war. „Beim KV bin ich hängengeblieben“, sagt sie. 49 Jahre lang ist sie jetzt Mitglied, etwa 40 Jahre davon war sie im Vorstand tätig, genau 20 Jahre lang davon auch 1. Vorsitzende – bis 2016, da trat sie nicht mehr an.

In einer fulminanten Überraschungsaktion lockte man sie in die Mehrzweckhalle im Herzen des kleinen Ortes, wo sie in ihrem Leben bereits so viel Zeit verbrachte. Dort hatten ihre närrischen Zeitgenossen einen Überraschungsempfang zu Ehren der ehemaligen Vorsitzenden gehalten. Mitglieder aus 30 weiteren Vereinen standen ebenso Spalier wie alte Freunde und Weggefährten. Sogar der damalige Präsident des Vereins Saarländischer Karnevalsvereine, Klaus-Ludwig Fess, war dabei und stimmte für sie ein „Dreifach Alleh-Hopp“ an. Das ist außerhalb der Karnevalszeit eigentlich überhaupt nicht üblich – für „es Moni“ machte man eine Ausnahme. Außerdem wurde sie von ihrem Verein zur Ehrensenatorin ernannt. „Der Tag war etwas ganz Besonderes. Ich glaube, so einen Abschied hatte noch niemand sonst“, sagt sie lachend.

Bis zum Beginn der Session 2016/17 war die gelernte Textilverkäuferin unermüdlich im Einsatz. Nähte Karnevalskostüme und Gardekleider, passte sie an, wusch sie und entwarf sie teilweise sogar noch. Wenn ihr etwas bei einem anderen Kleid oder einer Uniform gefiel, zückte sie den Stift und machte sich eine Skizze. Bis zu 50 Kleider pro Session kamen ihr so zwischen die Finger – die sie alle zu Hause auch noch aufbewahrte. Zu Anproben verteilten sich die Karnevalisten schon mal auf vier Zimmer. „Das war immer ein Haus des Vereines“, sagt sie.

Zum Start der nun abgelaufenen Session spielte dann die Gesundheit nicht mehr mit. Nach all den Jahren, in denen sie sich fast pausenlos einbrachte, organisierte und auch schon mal die Halle mit freiwilligen Helfern renovierte – „das nehmen wir auf unsere Kappe“ – hatte der Körper Tribut gezollt. Zwar wurde sie schon oft in ihrem Leben operiert, doch kurz vorher hatte sie eine neue Hüfte bekommen. Hinzu kam wohl allgemeine Erschöpfung, sie fiel in ein Loch. „Man muss damit leben“, sagt die ehemalige Saarland-Meisterin im Dreisprung, die früher auch leidenschaftlich gerne tanzte. Der traditionelle Umzug am Faasend-Sonntag war die erste Veranstaltung, die sie in der Session besuchte.

Ihr ansteckendes Wesen jedenfalls hat sie behalten. Das hat ihr früher auch schon immer geholfen, wenn sie beispielsweise für ihren ehemaligen Arbeitgeber, eine Illinger Gärtnerei, auf Märkten in Sulzbach oder Quierschied unterwegs war und Kontakte knüpfte. Ihr kommunikatives Wesen sprach sich sogar so weit herum, dass sich eines Tages eine Produktionsfirma bei ihr meldete. Man drehe den Film „Kafkas Der Bau“ mit Axel Prahl in der Hauptrolle, dem  Kriminalhauptkommissar Frank Thiel  aus den Münster-Tatorts. Man benötige am nächsten Tag 30 Statisten, ob sie helfen könne? Natürlich konnte sie, erzählt sie lachend. Auch dass sie für einen weiteren Dreh zwei Möbelpacker für ein Uhr nachts organisieren sollte, bekam sie hin. Ihr Mann spielte in dem Film  einen „feinen Mann“ und dessen Bruder einen Obdachlosen. Den Film hat sie mittlerweile auch auf DVD. „Wir stehen alle im Abspann drin“, sagt sie stolz.            bo

 

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