Der Impfstoff IMVANEX® zum Schutz vor Mpox (ehem. Affenpocken) wurde kürzlich in Deutschland in den Verkehr gebracht und kann ab sofort von Arztpraxen über den pharmazeutischen Großhandel und Apotheken bestellt werden.
Das Gesundheitsministerium und die KV Saarland machen darauf aufmerksam, dass Versicherte mit entsprechenden Voraussetzungen (=Indikation) Anspruch auf eine Mpox-Impfung haben, die über die gesetzliche Krankenversicherung finanziell gedeckt ist. Die Mpox-Impfung wurde bereits zum 01.04.2023 in die regionalen Impfvereinbarungen im Saarland aufgenommen.
Die Mpox-Impfung wird bei Vorliegen der folgenden Indikationen durch die Schutzimpfungs-Richtlinie empfohlen:
- Indikationsimpfung für Personen mit erhöhtem Expositions- und Infektionsrisiko: Männer über 18 Jahre, die Sex mit Männern haben (MSM) und dabei häufig die Partner wechseln.
- Berufliche Indikation: Personal in Speziallaboratorien, das gezielte Tätigkeiten mit infektiösen Laborproben ausübt, die Affenpockenmaterial enthalten, und nach individueller Risikobewertung durch den Sicherheitsbeauftragten als infektionsgefährdet eingestuft wird
Zur Eindämmung des Infektionsgeschehens wurden seit Sommer 2022 Impfungen mit dem in den USA zugelassenen Mpox-Impfstoff JYNNEOS® im sog. Off-Label-Use angeboten, welcher annähernd identisch zu dem in der Europäischen Union zugelassenen – aber zum damaligen Zeitpunkt nicht verfügbaren Impfstoffprodukt IMVANEX® – ist.
Seit Juli 2022 wurden vor diesem Hintergrund im Saarland 201 Impfstoffdosen verabreicht. In Zusammenarbeit mit den HIV-Schwerpunktpraxen im Saarland, der Aidshilfe Saar e.V. und den Gesundheitsämtern wurden Impftermine am Universitätskliniken des Saarlandes vereinbart. Durch die Impfbereitschaft der Risikogruppen, Aufklärung und Kontaktnachverfolgung durch die saarländischen Gesundheitsämter, konnten größere Ausbrüche im Saarland verhindert werden. Der letzte Fall im Saarland wurde im August 2022 übermittelt. Insgesamt wurden 13 Fälle im Saarland dokumentiert.
Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung dankt allen Beteiligten, die innerhalb kürzester Zeit eine Impfstruktur aufgebaut haben und somit einen großen Beitrag zur Eindämmung des Ausbruchsgeschehens geleistet haben.
Das Ausbruchsgeschehen im Spätsommer 2022 hat sich bereits stark abgeschwächt und die WHO hat die gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite für beendet erklärt. Dennoch kann eine erneute Ausbruchswelle nicht ausgeschlossen werden. Deshalb sollten Risikopersonen ihre Indikation überprüfen lassen und sich unbedingt impfen lassen.
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit