StartThemenNach Legalisierung: Jugendliche in den USA konsumieren weniger Cannabis 

Nach Legalisierung: Jugendliche in den USA konsumieren weniger Cannabis 

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Die Pläne der Ampelkoalition, Cannabis noch in dieser Legislaturperiode zu legalisieren, stoßen nicht nur auf Zustimmung. Viele Eltern machen sich sorgen, dass die Freigabe der Droge dazu führen wird, dass Teenager noch mehr zum Experimentieren verleitet werden, als es ohnehin der Fall ist. Erfahrungen aus anderen Ländern, wo Cannabis schon jetzt legal ist, zeichnen aber ein anderes Bild. In den Bundesstaaten der USA, in denen Cannabis legalisiert wurde, konsumierten 2017 rund 10 % weniger Jugendliche die Droge als vor der Legalisierung. In Bundesstaaten, die bei der Prohibition blieben, nahm der Konsum bei Minderjährigen im gleichen Zeitraum sogar zu. Diese Erkenntnis ist nur auf den ersten Blick verwunderlich. Vieles spricht dafür, dass sie sich auch auf Deutschland übertragen lässt. 

Ein unerwarteter Vorteil 

Branchennahe Webseiten wie cannaconnection.de haben über verschiedene positive Auswirkungen der Legalisierung von Cannabis berichtet. Dazu gehören wirtschaftliche Vorteile, ein Rückgang der organisierten Kriminalität und andere. Aber der Rückgang des Konsums bei Minderjährigen war ein Ergebnis, das selbst Experten zunächst überraschte. Den ersten Berichten über dieses Phänomen von der Montana State University wurde daher mit Misstrauen begegnet. Aber schnell bestätigten Untersuchungen der Universität von Washington und anderer Institutionen diese Ergebnisse. 2020 zeigten auch erste Zahlen aus Kanada, dass die Legalisierung 2018 zu einem Rückgang des Konsums bei Jugendlichen geführt hat. Diese Beobachtung gilt also heute als gesichert und lässt sich vermutlich auf andere Länder übertragen. Das sind gute Nachrichten für besorgte Eltern in Deutschland. Verantwortlich sind dafür die folgenden Mechanismen. 

Bessere Kontrollen 

Aktuell ist es für viele Jugendliche einfacher, an Cannabis zu kommen, als an Alkohol oder Zigaretten. Denn an der Supermarktkasse wird der Ausweis verlangt, wenn jemand mit jugendlichem Aussehen diese Produkte kaufen will. Bei Verstößen sind Geldstrafen von bis zu 3.000 Euro vorgesehen im Wiederholungsfall wird sogar die Gewerbeerlaubnis entzogen. Das genügt in der Regel, um die Abgabe an Minderjährige zu unterbinden. Bei Cannabis wird voraussichtlich noch strenger kontrolliert, denn die Strafandrohung dürfte noch höher ausfallen. In den USA ist es üblich, dass der Ausweis noch am Eingang kontrolliert wird, sodass Jugendliche überhaupt keinen Zutritt zu Cannabis-Verkaufsstellen erhalten. 

Weniger Verkäufer auf dem Schwarzmarkt 

Gleichzeitigt wird erwartet, dass der Schwarzmarkt für Cannabis praktisch verschwindet. Die bisherigen Bezugsquellen von Cannabis für Jugendliche fallen damit weg. Aktuell verkaufen viele Dealer ihr Cannabis an jeden, der Geld hat, unabhängig vom Alter. Eine Ausweiskontrolle beim Straßenverkauf – diese Vorstellung ist völlig absurd, auch wenn der eine oder andere Verkäufer vielleicht die Jüngsten wieder wegschickt. Wenn der Schwarzmarkt austrocknet, bleibt Jugendlichen nur noch die Möglichkeit, einen Erwachsenen zu finden, der ihnen Cannabis beschafft. Das wird nicht allen von ihnen gelingen. 

Kein „Reiz des Erlaubten“ 

Je strenger Eltern mit dem Thema Cannabis umgehen, desto größer ist natürlich der Reiz für rebellische Teenager. Was ist aber, wenn die Erwachsenen einen offenen Umgang damit pflegen, vielleicht selbst zugeben, dass sie ab und zu kiffen, oder zumindest entspannte Worte für ihre ablehnende Haltung finden? Dann sehen Jugendliche wahrscheinlich eher auch die negativen Seiten von Cannabis wie die beeinträchtigte Wahrnehmung, Antriebslosigkeit oder gesundheitliche Risiken. 

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