Saarbrücken-Scheidt. Seit mehr als einem Jahr steht die sog. Brandvilla am Hermann-Löns-Weg in Scheidt zum Verkauf. Seit Herbst 2020 läuft das Bebauungsplanverfahren. Die Anwohner*innen fürchten, dass ein Investor dort ein überdimensioniertes Bauprojekt mit dutzenden Wohnungen realisieren wird. Aus diesem Grund haben sich viele Scheidter*innen zur Bürgerinitiative (BI) Scheidt zusammengefunden.
In der vergangenen Woche wurden auf dem Grundstück mit der ehemaligen Brand-Villa Abriss- und auch Rodungsarbeiten eingeleitet. Nach Auskunft der Landeshauptstadt (LHS) gegenüber der BI soll behördlicherseits ein vorläufiger Stopp verfügt worden sein.
Anwohner*innen und die BI hatten die LHS informiert und die Genehmigungslage hinterfragt. In diesem Rahmen kam es auch zu einem Vorfall, in dessen Rahmen eine BI-Sprecherin körperlich verletzt wurde. Nunmehr wurde bekannt, dass in der Nacht zu Samstag gegen 1.30 Uhr mit mehreren Steinwürfen drei Fenster des an die Brandvilla angrenzenden Hauses der BI-Sprecherin zerstört und zudem der Zaun und das Garagentor mit blauer Farbe und Beleigungen besprüht wurde (s. Fotos).
Der Kreisvorsitzende der Saarbrücker Grünen, Patrick Ginsbach, machte sich vor Ort ein Bild von den Schäden und zeigt sich zutiefst geschockt: „Der feige Anschlag auf die Sprecherin einer BI, die sich ehrenamtlich – im Zusammenhang mit einem umstrittenen Bauprojekt – für ökologische Belange engagiert, ist indiskutabel. Die Hintergründe der Tat müssen rückhaltlos aufgeklärt werden. Da ein Zusammenhang der Tat mit der Tätigkeit als BI-Sprecherin in Betracht kommt, besteht ein erhebliches öffentliches Interesse an der Aufklärung der Tat.“ Dmv Central
Es dürfe nicht der Rest eines Zweifels bestehen, dass der Rechtsstaat nichts unversucht lässt, etwaige Übergriffe auf ehrenamtlich engagierte Buerger*innen, die sich zu einem politisch umstrittenen Projekt positionieren, zu verhindern und zu unterbinden.
Auch die Grünen in Dudweiler/Scheidt, sind entsetzt und bekunden ihre Solidarität mit der BI und allen Anwohner*innen. Sie fordern die zuständigen Behörden dazu auf, dafür Sorge zu tragen, dass im Zusammenhang mit dem Bauprojekt das geltende Recht gewahrt und die Rechtsgüter der Anwohner*innen im Rahmen der Rechtsordnung geschützt werden.
Bündnis 90/Die Grünen, Kreisverband Saarbrücken
