Eigentlich könnte man beim 1. FC Saarbrücken ja fröhlich und heiter sein. Die Mannschaft von Uwe Koschinat steht auf Platz 4 und damit auf dem Relegationsplatz (Freiburg II ist nicht aufstiegsberechtigt), ist ungeschlagen und geht nun in zwei Auswärtsspiele bei schlecht gestarteten Aufsteigern, während sich Elversberg und München duellieren. Außerdem finden die Blauschwarzen einen Zulauf wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Selbst in den der nur noch als blasse Erinnerung präsenten letzten Zweitligazeiten wären an einem Montagabend keine 10.000 Besucher in den Park geströmt. Der FCS ist beliebt und erfolgreich.
Und doch klemmt es an vielen Ecken. Die Mannschaft verliert zwar nicht mehr, aber sie hat auch schon seit vier Spielen nicht mehr gewonnen. Die Kiebitze im Sportfeld sind ungehalten, denn die Spielweise findet bei ihnen keinen Anklang. Viele Spiele würden nur gewonnen oder ausgeglichen gestaltet, weil die individuelle Klasse der Spieler besser sei als bei den meisten Gegnern. Es fehlten offensive Ideen. Der Trainer steht in der Kritik.
Aber der nicht allein. Gestern konnte er in der BILD lesen, dass sein Sportdirektor sechs Punkte aus den beiden kommenden Spielen fordert. Eine Ansage, die wohl meist dann getroffen wird, wenn eine Mannschaft auf dem viertletzten, nicht aber auf dem vierten Platz rangiert. Nun stellt sich natürlich die Frage, was passiert, wenn nur drei oder vier Punkte aus Bayreuth und Essen eingefahren werden.
Aber nicht alle Kiebitze im Sportfeld sind negativ gestimmt. Begeisterung verschafft ihnen die Begeisterung der Fans. Die Stimmung in der zweiten Halbzeit erinnerte an die Partie in der letzten Saison gegen Wehen. Auf den Rängen passt es also und auf dem Platz kann es auch noch werden. Schließlich sind erst sieben Spieltage absolviert.
Sehen Sie hier unser Video mit Marvin Çuni und Tobias Jänicke: