Der 1. FC Saarbrücken kannte keine Gnade am Nikolausabend. Mit 2:0 durch Tore von Brünker und Kerber siegten die Saarländer und warfen damit den nächsten Top-Club aus der Bundesliga aus dem Wettbewerb. Für Dino Toppmöllers Elf brechen damit harte Zeiten an, denn am Samstag wartet der FC Bayern München in der Deutsche Bank Arena. Die haben in dieser Saison erst zweimal verloren: Bei RB Leipzig – und gegen Saarbrücken.
Rüdiger Ziehl hatte eigentlich seine typische Stammelf nominiert. Doch sie präsentierte sich taktisch auf „bayrische Art“ in einem 5-4-1:
Schreiber – Rizzuto, Thoelke, Zeitz, Uaferro, Gaus – Naifi, Kerber, Sontheimer, Rabihic – Brünker
Von Beginn an agierten die Saarländer selbstbewusst und klar strukturiert. Schlüsselfiguren dabei waren die beiden Sechser Kerber und Sontheimer, die ein unglaubliches Pensum abwickelten und buchstäblich überall auf dem Platz präsent waren. Frankfurt, der Bundesligist, wirkte dagegen ungewohnt harmlos und konnte seine höhere Klasse nicht in zählbare Chancen ummünzen. Nachweis? Einen ersten Torabschluss gab es durch Nkounkou in der 37. Minute – und der blieb ungefährlich.
Ganz anders der Drittligist, der wie gewohnt durch seine enthusiastischen Fans angetrieben wurde: Kai Brünker hatte in der 20. Minute einen Treffer erzielt, doch Schiedsrichter Daniel Siebert erkannte diesen nach eingreifen der VAR nicht an. Naifi soll im Vorfeld des Treffers gefoult haben. Eine umstrittene Entscheidung!
Doch auch durch die Aberkennung ließen sich die Gastgeber nicht kleinkriegen. Kurz vor dem Pausenpfiff hatten sowohl Zeitz als Uaferro und zuletzt Brünker den Führungstreffer auf dem Fuß, doch das Leder trudelte einem knappen Meter am Tor vorbei.
Nach der Pause kam Frankfurt mit neuer Formation und verstärktem Druck aus der Kabine, doch die Saarbrücker Defensive stand sicher. In der 64. Minute dann der Jubel im Ludwigsparkstadion: Brünker traf nach einer Vorlage von Naifi unhaltbar für Trapp und brachte Saarbrücken in Führung. Frankfurt versuchte zu antworten, doch ein weiterer Treffer von Kerber in der 78. Minute nach einer Unachtsamkeit der Frankfurter Abwehr sorgte für die Entscheidung. Eintracht Frankfurt fand kein Mittel mehr gegen die gut organisierte Mannschaft von Ziehl und musste sich letztendlich geschlagen geben, zumal ein Platzverweis gegen Futkeu nach einem bösen Foul gegen Gaus die Situation für die Gäste weiter verschärfte. Saarbrücken spielte den Vorsprung souverän runter und hätte das Ergebnis sogar noch erhöhen können.
Fazit: Ekstase pur! Die Mannschaft von Rüdiger Ziehl hat die Unmöglichkeit bezwungen. Nach dem Sieg gegen Bayern haben viele mit einer Eintagsfliege gerechnet. Weit gefehlt. Der FCS war an diesem Mittwochabend die klar bessere Mannschaft. Umso enttäuschender die Frankfurter. Sie fanden keine Lösung gegen die beherzt kämpfenden Drittligisten und unterlagen Ihnen schließlich verdient.