Ab dem 1. Januar 2025 treten in Deutschland neue Regelungen für die Verteilung der Netzkosten in Kraft. Während viele Bundesländer von sinkenden Netzentgelten profitieren, gehören das Saarland, Berlin, Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu den Regionen, in denen die durchschnittlichen Netzentgelte ansteigen werden.
Hintergrund: Netzentgelte und die neue EE-Kostenverteilung
Netzentgelte sind die Gebühren für den Transport von Strom vom Erzeuger zum Verbraucher und machen laut Bundesnetzagentur etwa ein Viertel des Endverbraucherstrompreises aus. Die neue Regelung zur EE-Netzkostenverteilung sorgt dafür, dass die Kosten für den Ausbau der Erneuerbaren Energien (EE) ab 2025 bundesweit gleichmäßiger auf alle Haushalte umgelegt werden. Bisher wurden diese Kosten vor allem in Regionen erhoben, in denen ein hoher EE-Ausbau stattgefunden hat.
Die Umlage gemäß § 19 Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV) steigt dabei von 0,643 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) auf 1,558 ct/kWh. Dies bedeutet eine zusätzliche Belastung für Haushalte in Bundesländern wie dem Saarland, in denen die Netzentgelte bislang relativ niedrig waren.
Wer profitiert – und wer zahlt drauf?
Die neue Verteilung führt zu einer spürbaren Entlastung in Bundesländern mit bislang hohen Netzentgelten, insbesondere in nördlichen und ostdeutschen Regionen wie Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Haushalte in diesen Bundesländern können je nach Netzbetreiber bis zu 200 Euro pro Jahr sparen.
Im Saarland hingegen, wie auch in Berlin, Bremen und Hamburg, werden die Netzentgelte ansteigen. Dies liegt daran, dass die saarländischen Netzbetreiber nicht in gleichem Maße von den bisherigen Kosten für den EE-Ausbau betroffen waren und daher nicht von der Umverteilung profitieren können.
Auswirkungen im Saarland
Die neuen Regelungen treffen saarländische Haushalte mit steigenden Stromkosten. Trotz der Anpassung sieht das Saarland durch die neuen Netzentgelte keine unmittelbaren Entlastungen – weder für private Haushalte noch für kleinere Netzbetreiber in der Region. Dies könnte in Zeiten ohnehin steigender Energiekosten zusätzlichen Druck auf die Verbraucher im Saarland ausüben.
Fazit
Die EE-Netzkostenverteilung 2025 zeigt, wie stark regionale Unterschiede in den Netzkosten vom bundesweiten Umbau des Energiesystems geprägt sind. Während viele nördliche und ostdeutsche Bundesländer von der neuen Verteilung profitieren, führt sie in Bundesländern wie dem Saarland zu einem Anstieg der Stromkosten. Verbraucher im Saarland sind daher angehalten, die Entwicklungen im Strommarkt genau zu beobachten und mögliche Anbieterwechsel in Betracht zu ziehen, um steigende Kosten zu kompensieren.