Bereits Ende November wurden in der Florianstraße zwölf Blumeneschen gepflanzt. Von Links: Gottfried Schmitt (Garten- und Landschaftsbau Schmitt, Mandelbachtal) und Gärtnermeister Andreas Ternes (Stadt Blieskastel). Foto: Uwe Brengel
Die Stadtverwaltung Blieskastel erhielt im vergangenen Jahr einen Zuschuss zur Ansiedlung neuer Bäume an Verkehrswegen.
Die Natur leidet seit Jahren unter zahlreichen Einflüssen, verursacht durch Mensch und Klimawandel. Große Sorge bereiten den Verantwortlichen nicht zuletzt die unangenehm langen Hitzeperioden, unter denen viele Pflanzen und Bäume massiv leiden und dann für Störfaktoren wie Pilze und tierische Parasiten anfälliger werden. Bei der Wahl der richtigen Bäume bedarf es schon daher im Vorfeld einer guten Überlegung. Kurz vor Ende des vergangenen Jahres hat die Blieskasteler Stadtverwaltung mit Unterstützung einer Fremdfirma für zahlreiche Neupflanzungen im gesamten Stadtgebiet gesorgt. Insgesamt 72 neue Bäume wurden platziert, darunter mehrere 15 bis 18 Jahre alte Platanen, allein drei auf dem Paradeplatz.
Die Anschaffungs- und Arbeitskosten in Höhe von rund 40.000 Euro für alle 38 Bäume, die entlang von Straßen einen schönen Platz erhielten, konnten dabei erfreulicherweise über Förderprogramme fast vollständig finanziert werden. Das Basisprogramm „Öffentliche Dorferneuerung“ beim Ministerium für Umwelt- & Verbraucherschutz, in Verbindung mit „SOLE“ (Sonderförderprogramm ländliche Entwicklung) zur Aufstockung, sorgte für eine 90%ige Kostendeckung. Zwölf der Bäume, es handelt sich hierbei um Blumeneschen, sind neben der Florianstraße, unweit der Einkaufsmeile in Nähe des Lautzkircher Bahnhofs zu finden. In der Niederwürzbacher Marxstraße haben acht Felsenbirnen ihren Platz gefunden, weitere beispielsweise am Würzbacher Weiher. In den ersten beiden Jahren werden alle Bäume noch von der ausführenden Fachfirma gepflegt und mit Wasser versorgt.
Auch außerhalb dieses Förderprogrammes hat die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr für neue Sauerstoffspender gesorgt. Weitere 34 Bäume wurden auf öffentlichen Grünanlagen und Friedhöfen platziert, darunter beispielsweise die großlaubige Mehlbeere, die Säulen-Eberesche, Esskastanien, Ahornbäume und Linden. Mit Ausnahme der Esskastanien hat Gärtnermeister Andreas Ternes alle Arten so ausgewählt, dass sie eher säulenförmig und schmalkronig wachsen und gut mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen. Die Blumeneschen in der Florianstraße kommen sogar mit verdichteten Böden gut zurecht. Ein Kriterium war hier zudem die beengte Situation zwischen Straße und Fußgängerwegen. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass alle Bäume zu den insektenfreundlichen Arten gehören, Mehlbeere und Säuleneschen sind zudem bevorzugte Nahrungsspender für Vögel.
Insektenfreundlich sind auch die diversen in den letzten Jahren angelegten Staudenbeete, beispielsweise gegenüber dem Busbahnhof, die sich trotz Trockenheit und dank guter Pflege und Bewässerung gut entwickeln. Auch die „Essbare Stadt“ bereitet sich so ganz allmählich wieder auf die neue Saison vor. Seit kurzem lädt eine große und informative Beschilderung am Busbahnhof, wo gerade in den Blumeninseln rundum erste Triebe von Tulpen und Narzissen sprießen und an Ostern sicher für prachtvolle Blüten sorgen, zu einem Rundgang durch die „Essbare Stadt“ ein. Die Tour führt zu verschiedenen Stationen, vom Staudenbeet am Rathaus über den Weinberg unterhalb des Wallfahrtklosters bis hin zum Biosphären-Bürgergarten, dem Herzstück dieses LEADER-Projektes, das 2020 auch im SR-Fernsehen zu bewundern war. (ub)