Die kürzlich veröffentlichten korrigierten CO2-Emissionsdaten für das Saarland bilden nun die Grundlage für eine Überarbeitung des saarländischen Klimaschutzgesetzes. Klima-Ministerin Petra Berg kündigte an, dass die Reduktionsziele im Licht der neuen Daten überprüft, angepasst und ambitionierter gestaltet werden. Die Landesregierung strebt weiterhin Klimaneutralität bis 2045 an und plant, auf dem Weg dorthin ambitionierte Zwischenschritte zu setzen.
Weniger CO2 als angenommen, aber Vorsicht geboten
Die neue Datenlage offenbart, dass im Saarland bisher weniger CO2 emittiert wurde als bislang angenommen. Allerdings mahnt Berg zur Vorsicht bei der Interpretation der Zahlen, da die Verbräuche und Emissionen stark von externen Faktoren abhängen und steten Schwankungen unterliegen. Besonders die vergangenen Jahre waren geprägt von globalen Krisen, wie der Corona-Pandemie und der Energiepreis-Krise, welche die CO2-Emissionen beeinflussten.
Beispiele für Schwankungen
- Die Jahre 2020 und 2021 zeigten aufgrund der Corona-Pandemie einen sinkenden CO2-Ausstoß, analog zum Bund.
- Im Bereich des verarbeitenden Gewerbes, einschließlich der Stahlindustrie, sind die Emissionen besonders volatil. Eine stärkere Konjunktur führt hier zu höherem Produktionsvolumen und damit zu erhöhten CO2-Emissionen.
- Darüber hinaus ist ein Anstieg der CO2-Emissionen durch die verstärkte Kohleverstromung im Zuge der Energiepreiskrise ab 2022 zu berücksichtigen.
Weiterer Fokus auf Datenqualität und Anpassung von Maßnahmen
Berg betonte, dass die korrigierten Daten die Anstrengungen im Klimaschutz nicht schmälern dürfen, sondern vielmehr als Ansporn dienen sollten, die gesetzten Ziele noch schneller zu erreichen. Die Landesregierung plant, die Klimaschutzmaßnahmen entsprechend anzupassen und die Datenlage kontinuierlich zu verbessern. Die korrekte und regelmäßige Erfassung sowie Interpretation der Daten haben dabei oberste Priorität.