Verkehrsministerin Anke Rehlinger und Innenminister Klaus Bouillon gaben am Montag, 10. Dezember, den Startschuss für den Einsatz mobiler Sichtschutzwände, die bei Unfällen, Pannen und anderen schwerwiegenden Ereignissen auf Bundesautobahnen zum Einsatz kommen. Es sind vor allem solche Ereignisse, bei denen Rettungs- und Einsatzkräfte durch Gaffer und Schaulustige in der Ausübung ihrer Tätigkeiten behindert oder gefährdet werden.
„Die Sichtschutzwände ermöglichen die reibungslose Arbeit der Einsatz- und Rettungskräfte und schützen zuverlässig vor den neugierigen Blicken der Schaulustigen. Außerdem kann der Verkehr ungehindert an der Einsatzstelle vorbeifließen. Es kommt zu weniger Staus und den daraus resultierenden Auffahrunfällen“, machte Verkehrsministerin Anke Rehlinger deutlich. Man erlebe mit dem Gaffen ein Phänomen, das nicht mehr mit dem Begriff der Neugierde zu erklären sei. Die Sensationsgier schalte offenbar den Verstand aus. Die Sichtschutzwände, so die Ministerin, „sollen für mehr Verkehrssicherheit sorgen und den Unfallopfern ein Stück ihrer Würde zurückgeben.“
Innenminister Klaus Bouillon: „Gaffer an Unfallstellen lassen jeden Respekt vor den Opfern vermissen. Vielen scheint auch immer noch nicht bewusst zu sein, dass das Filmen oder Fotografieren von hilflosen Unfallopfern eine Straftat ist. Die mobilen Sichtschutzwände helfen uns dabei, den Gaffern den sensationsgierigen Blick auf die Unfallstelle zu versperren und helfen unseren Einsatz- und Rettungskräften hinter dem Sichtschutzzaum konzentrierter und sicherer arbeiten zu können.“
Die Präsentation der mobilen Sichtschutzwände fand in der Straßen- und Autobahnmeisterei (SAM) in St. Ingbert-Rohrbach statt, die als einer von drei Standorten mit den neuartigen Sichtschutzwänden ausgestattet ist. Weitere Wände sind bei der SAM Dillingen und der SAM Theeltal stationiert.
Auf Anforderung der Polizei werden die Sichtschutzwände von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesbetriebs für Straßenbau (LfS) an die jeweilige Unfallstelle transportiert. Im Bedarfsfall wird von Meistereien, die über keine eigenen Sichtschutzwände verfügen, die Einheit der benachbarten SAM angefordert.
Jede Einheit besteht aus einem Anhänger, auf welchem 44 Sichtschutzelemente einschließlich der erforderlichen Aufstellvorrichtungen verladen sind. Die Bauzaunähnlichen grauen Module sind 2,10 m hoch und 2,25m lang. Insgesamt können pro Standort durch das Aneinanderreihen der Module bis zu 100m Sichtschutz gewährleistet werden.
Die Kosten für eine komplette Einheit (Anhänger, Sichtschutzwände, Aufstellvorrichtungen, Leitkegel, etc.) belaufen sich auf rund 40.000 Euro und werden vom Bund getragen