Neuer Slogan prägte die Stimmung des Neujahrsempfangs in St. Wendel. Umfangreiche Investitionen und voller Veranstaltungskalender in 2019 – die Kreisstadt profitiert von ihrer Wirtschaftskraft.
St. Wendel. „Hier lebt das Leben“, so lautet der neue Leitspruch der Kreisstadt St. Wendel, den Bürgermeister Peter Klär während des städtischen Neujahrsempfangs präsentierte. Passend dazu gestaltete sich die Stimmung im prall gefüllten Saalbau. Und das aus gutem Grund: Während viele Städte und Gemeinden sorgenvoll in die Zukunft blicken, ist in der Kreisstadt St. Wendel das Gegenteil der Fall. Wie Klär, sichtbar optimistisch und motiviert, ankündigte, wird die Stadtverwaltung nach einem erfolgreichen Jahr 2018 im neuen Jahr keineswegs kürzer treten, sondern kann in vielen Bereichen sogar noch zulegen. Die große Leistungsfähigkeit der Kreisstadt bleibt auch deshalb erhalten, weil sich die Stadt durch konsequente und nachhaltige Investitionen auf eine gute Infrastruktur und verlässliche Wirtschaftskraft stützen kann.
2018 ein erfolgreiches Jahr
Auf die vergangenen zwölf Monate blickte der St. Wendeler Rathauschef daher mehr als zufrieden zurück, da es gelang, erneut rund 20 Millionen Euro zu investieren und durch eine Vielzahl zugkräftiger Veranstaltungen auch im abgelaufenen Jahr für Millionenumsätze in der Stadt zu sorgen. In diesem Zusammenhang erinnerte der Bürgermeister beispielhaft an die erfolgreiche Premiere der beiden Open-Air-Konzerte, ebenso wie an den kurz zurückliegenden Weihnachtsmarkt, der mit rund einer viertel Million Besuchern für viel Umsatz sorgte. Klär: „Wir konnten dank unserer erfolgreichen Veranstaltungen die Gästezahlen auf 600.000 erhöhen. Die touristische Wertschöpfung liegt laut den Zahlen der Tourismus-Zentrale des Saarlandes allein in diesem Segment bei rund 18 Millionen Euro.“ St. Wendel erreicht durch seine Aktivitäten einen zusätzlichen Zufluss an Kaufkraft aus den Nachbarregionen und liegt hier laut IHK weit vor Städten wie Saarbrücken, Neunkirchen und Trier. Das ist umso bemerkenswerter in einer Stadt, die jetzt schon in der Kaufkraft pro Einwohner Spitze im Saarland ist und in diesem Bereich 1.000 Euro über dem bundesweiten Durchschnitt liegt.
Auch in anderen Bereichen konnte die Stadt in 2018 wieder Einiges auf die Beine stellen. Der Verwaltungschef nannte hier unter anderem das erfolgreiche Sonderprogramm für Kanäle und Straßen mit rund 40 sanierten Straßen in allen 16 Stadtteilen. Die Sportplätze in Bliesen und Winterbach wurden fertiggestellt und die Investitionen im Millionenbereich in Aus- und Umbau der Feuerwehrgerätehäuser sowie in Ausrüstung, Ausstattung der Wehren zahlten sich merkbar aus. Die Brandschützer der Kreisstadt verzeichnen konstant hohe Mitgliederzahlen, Jugendwehren und Bambini haben – entgegen dem Bundestrend – sogar starken Zuwachs. „Man kann also auch gegen den allgemeinen Trend erfolgreich sein“, bilanzierte der Bürgermeister. Gleiches gelte für den Schulbereich: Die Stadt investierte rund zwei Millionen Euro in die städtischen Grundschulen, die Auszeichnungen und Preise als Forscherschule, sportbewegte Schule und Medienschule erhielten.
Ein besonderes Schwerpunktthema für den Verwaltungschef war die Umsetzung des Programmes zur Stadtentwicklung. So wurde in 2018 erstmals ein Förderprogramm zur Gebäudesanierung aufgelegt. Das Ergebnis: Bereits nach einem halben Jahr konnten 30 Modernisierungsvereinbarungen für Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von 885.000 Euro abgeschlossen werden. Dies war nur möglich, weil in allen Stadtteilen Sanierungsgebiete ausgewiesen wurden. „Das war mir besonders wichtig“, betonte Klär. „Alle sollen von unseren Fördermöglichkeiten profitieren.“ Zudem verwies er auf 84 neue Wohneinheiten im privaten Bereich sowie 64 gewerbliche Vorhaben mit einem Volumen von rund 20 Millionen Euro.
Die positive Bilanz des zurückliegenden Jahres ist für den Rathauschef auch ein Ergebnis der besonderen Haltung der St. Wendeler. „Wir sollten nicht vergessen, mit welchem Einsatz wir alle gemeinsam gearbeitet haben. Vieles ist eben nicht selbstverständlich, vieles entsteht eben nicht von alleine, nicht alles ergibt sich sozusagen zwangsläufig“, gab er zu bedenken.
Gute finanzielle Ausgangslage als Basis umfangreicher Investitionen in 2019
Für das bevorstehende Jahr kündigte der St. Wendeler Bürgermeister daher zahlreiche weitere Investitionen in der Kernstadt und den Stadtteilen an. Veranstaltungen und Märkte werden weiterhin auf höchstem Niveau durchgeführt. Auf dem Programm stehen erneut mehr als 70 Veranstaltungen zur Förderung von Tourismus, Gastronomie und Gewerbe. Dies sei nötig und möglich, weil St. Wendel als Wirtschaftszentrum der Region eine besondere Rolle einnimmt. Auch das belegen die Zahlen: So stieg die Anzahl der Arbeitsplätze in St. Wendel in den vergangenen vier Jahren noch einmal um 1.000 Stellen an. In dem Landkreis mit den geringsten Arbeitslosenzahlen des Saarlandes sorgen die St. Wendeler Unternehmen für mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze. Bei den Leistungen verwies der Verwaltungschef auch auf seine Mitarbeiter, die an vielen Wochenenden hart arbeiten und dafür sorgen, dass viel Geld in die Stadt fließen kann.
Zudem hat St. Wendel durch die Minderung seiner Kredite mittlerweile eine der geringste Pro-Kopf-Verschuldungen im Landkreis und liegt auf einem guten Platz im Saarland. Nach Klärs Planungen kann St. Wendel spätestens im Jahre 2021 wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen.
Der Ausblick des Verwaltungschefs fällt daher positiv aus: „Die Bevölkerung dieser Stadt hat beste Perspektiven. Die vielen freiwilligen Sonderleistungen – wie etwa die kostenlose Hallennutzung für unsere Vereine, die kostenlose Schüler-und Kinderbeförderung und die kostenfreie musikalische Nachwuchsförderung in den Grundschulen – werden auch in diesem Jahr erhalten bleiben.“
Abschließend gab der Bürgermeister einen Überblick über weitere Arbeitsschwerpunkte des Jahres 2019:
· Einstieg in die Planungen zur Gestaltung des Projekts „Boulevard Bahnhofstraße“ (ein Projekt von Stadt, Wirtschaftsministerium und Deutsche Bahn) auf Basis der jüngsten Verkehrsuntersuchung.
· Die Standortuntersuchungen Nikolaus-Obertreis-Schule und deren Abschluss noch im 1. Halbjahr.
· Neuen Wohnraum schaffen durch den Vor- und Endstufenausbau in vier Neubaugebieten. Allein in Winterbach und Hoof können so 49 neue Bauplätze entstehen.
· Schaffen neuen Wohnraums auch in den Ortskernen der Dörfer und der Innenstadt mit Hilfe eines neuen Sonderprogramms.
· Weiterführung des Programmes für Straßen- und Kanalbau mit einem Volumen von 2,5 Millionen Euro.
· Die neue Einsegnungshalle für das mittlere Ostertal in Niederkirchen.
· Ausgaben für Brandschutz und Feuerwehren von 1,3 Millionen Euro sowie 650.000 Euro für eine neue moderne Drehleiter.
· Investitionen von zwei Millionen in die städtischen Schulen.
· Aufwendungen von 1,3 Millionen für Kulturzentren, Dorfgemeinschaftshäuser und Spielplätze.
· Sanierung der Mehrzweckhalle in Niederlinxweiler.
· Das zweite SR-Ferien-Open-Air St. Wendel für alle saarländischen Schüler.
· Die Rallye-WM in St. Wendel.
· Zum weltweiten Prinz-Albert-Jahr, dessen Mutter, Herzogin Luise – Stammmutter der Windsors – lange Zeit in St. Wendel gelebt hat – plant die Stadt eine eigene Veranstaltungsreihe, um neue Tourismus-Zielgruppen zu erschließen.
Neue Akzente beim Stadtmarketing
Für die Zukunft richtet sich die Kreisstadt St. Wendel auch durch neue Akzente beim Stadtmarketing aus. Einen Höhepunkt des Neujahrsempfangs markierte daher die beeindruckende Videopräsentation des modernisierten Logos mit dem neuen Slogan „Hier lebt das Leben“. Der Grund: keine Stadt im Saarland ist als Marke so sehr bekannt wie St. Wendel. Weihnachtsmarkt, Zauberfestival, kulturelle und sportliche Events, Lebensqualität und gute Versorgung, schöne Natur und vitales Stadtleben – für all das steht die Marke St. Wendel. Der neue Leitspruch ist somit auch Ausdruck des Erreichten und der positiven Grundstimmung in der Kreisstadt. Klär: „Wir glauben an die Attraktivität und die gute Zukunftsperspektiven von St. Wendel. Wir sind eine selbstbewusste Stadt, und unser neues Motto ist Ausdruck unserer besonderen Haltung und Lebensfreude.“
Akteure: Das Unterhaltungsprogramm vor der digital-modernen Bühnenkulisse gestalteten Moderator Klaus Lambert, das Trio „MEP-Live“, die Musikerinnen Kathrin und Lena Sicks, der Tischtennis-Verein Niederlinxweiler, Schüler der Grundschule Oberlinxweiler, die Rhythmischen Sportgymnastinnen des TV 1861 St. Wendel, sowie die Tänzerinnen und Tänzer der Tanzschule Bootz-Ohlmann. Filmbeiträge: DOPPELDECKER Medienproduktion.