„Zeit ist Gehirn“ – bei einem Schlaganfall zählt jede Minute, um bleibende Schäden zu verhindern oder minimal zu halten. Wichtig ist, dass Betroffene schnellstmöglich und kompetent behandelt werden. Das Klinikum Saarbrücken versorgt Patienten mit Schlaganfall nicht nur qualitativ auf höchstem Niveau, sondern auch überdurchschnittlich schnell – das ergab ein bundesweiter Vergleich unter 184 Kliniken.
Die aktuelle Auswertung eines seit Jahren laufenden Qualitätssicherungsprojekts der Universität Münster zum Thema Schlaganfall zeigt, dass die kathetergestützte Notfallbehandlung zur Beseitigung von Gefäßverschlüssen der hirnversorgenden Blutgefäße („Thrombektomie“) im Neurovaskulären Zentrum des Klinikums Saarbrücken hocheffektiv und überdurchschnittlich schnell eingesetzt wird. Diese Form der Behandlung bei Schlaganfallpatienten findet im Klinikum Saarbrücken bereits seit 2011 Anwendung.
Konkret heißt das: 48 Minuten nach Eintreffen des Patienten beginnt die Behandlung und erfolgt damit 22 Minuten schneller als im bundesweiten Vergleich (Durchschnittswert). Die Erfolgsquote bei der Wiedereröffnung der Hirnschlagadern liegt im Klinikum Saarbrücken bei 94 % – und damit deutlich über dem Vergleichs-Durchschnittswert von 85,3 %. Damit gehört das Neurovaskuläre Zentrum in Saarbrücken zu den zehn besten Kliniken.
Spezialstationen für Schlaganfälle – sogenannte Stroke Units – unterliegen einer verpflichtenden externen Qualitätssicherung, die auch Voraussetzung für die Zertifizierung dieser Einheiten ist. Das Klinikum Saarbrücken nimmt bereits seit Jahren an dem „Qualitätssicherungsprojekt Schlaganfall Nordwestdeutschland“ teil, das von der Universität Münster durchgeführt wird. Der Projekt-Bericht dokumentiert die Ergebnisse der Behandlung aller Schlaganfallpatienten wertet sie aus, zuletzt für das gesamte Jahr 2018. Dabei werden auch die einzelnen Kliniken mit den anderen 184 teilnehmenden Kliniken verglichen. Insgesamt gehen Daten von 121.000 Schlaganfallpatienten in die Analyse ein.
Prof. Dr. Elmar Spüntrup, Chefarzt des Instituts für Radiologie, PD Dr. Andreas Binder, Chefarzt der Klinik für Neurologie, und PD Dr. Konrad Schwarzkopf, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, freuen sich über die Leistung ihres Teams, dessen Zusammenspiel eine solche Spitzenposition in der Schlaganfallbehandlung möglich macht: „Es ist eine große Motivation für uns als interdisziplinäres Team und Ergebnis der stetigen Verbesserungen aller Behandlungsschritte im Klinikum Saarbrücken.“
Die drei Chefärzte haben weitere Pläne, mit denen sie den Behandlungsprozess für Schlaganfallpatienten noch weiter optimieren möchten: Die vierte Angiographie-Anlage, die im Mai 2019 in Betrieb genommen wurde, und ein neues, ausschließlich in diesem Bereich eingesetztes Narkosegerät, tragen zu einer noch besseren und noch schnelleren Versorgung von Schlaganfallpatienten bei.