StartThemenNGG: Erneuter Negativrekord im Inlandstourismus

NGG: Erneuter Negativrekord im Inlandstourismus

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Vor dem Hintergrund der heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum Einbruch im Inlandstourismus hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vor einer weiteren Abwanderung von Fachkräften aus der Branche gewarnt. „Die Krise im Hotel- und Gaststättengewerbe dauert länger an als befürchtet. Wenn es für Hotelangestellte und Köche keine klare Perspektive gibt, könnten schon in den nächsten Monaten weitere Zehntausende Beschäftigte das Gastgewerbe verlassen“, so der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler. Die Arbeitgeber sollten nun gemeinsam mit der NGG über einen Zukunftsplan für die von Corona hart getroffene Branche verhandeln und ihren Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen leisten.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sank die Zahl der Gästeübernachtungen in Beherbergungsbetrieben im ersten Halbjahr 2021 auf 76 Millionen – ein Minus von 35 Prozent im Vergleich zum krisengeprägten Vorjahreszeitraum und 66 Prozent weniger als noch im ersten Halbjahr 2019. Im vergangenen Jahr hatte der Inlandstourismus bereits einen historischen Tiefstand verzeichnet, die Zahl der Übernachtungen war in der ersten Jahreshälfte pandemiebedingt um etwa die Hälfte eingebrochen.

Gewerkschaftschef Zeitler verweist auf den Personalschwund im Gastgewerbe: „Allein im vergangenen Jahr haben laut Bundesagentur für Arbeit 275.000 Beschäftigte die Branche verlassen – das ist jeder sechste Arbeitnehmer.“ Eine weitere Fachkräfte-Abwanderung müsse unbedingt vermieden werden. Schon jetzt hätten viele Hotels und Gaststätten nicht genügend Personal, um die Gäste in der laufenden Sommersaison zu bewirten. „Insbesondere die Einkommensverluste durch die Kurzarbeit haben dazu geführt, dass sich viele Beschäftigte beruflich umorientiert haben. Es ist sehr schwer, sie zurückzugewinnen. Jetzt kommt es darauf an, dass das Gastgewerbe bei Löhnen und Arbeitsbedingungen attraktiver wird, um nach Besserung der Corona-Lage überhaupt noch Personal zu haben“, sagt Zeitler. 

Die Gewerkschaft NGG fordert den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) dazu auf, sich zu Tarifverträgen und zur betrieblichen Mitbestimmung zu bekennen. „Dort, wo nach Tarif gezahlt wird oder ein Betriebsrat mitreden kann, sind Beschäftigte und Betriebe besser durch die Krise gekommen“, unterstreicht Zeitler. So hätten etwa größere Hotels oder Fast-Food-Ketten das Kurzarbeitergeld aufgestockt oder auf Kündigungen verzichtet. Die Bundespolitik zahle unterstützt von diversen Landesprogrammen milliardenschwere Wirtschaftshilfen aus Steuermitteln an das Gastgewerbe. „Jetzt sind die Arbeitgeber der Branche gefordert, ihre sozialpolitische Verantwortung wahrzunehmen und ihren Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu leisten.

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