Es waren keine einfachen Ortstermine. Die Problematik der Bahnhöfe St. Ingbert und Rohrbach ist groß, Lösungen sind kostenintensiv und langwierig.
Gerade der Zeitrahmen stellt mehr als ein Ärgernis dar, handelt es sich bei den Widrigkeiten der Bahnhöfe St. Ingbert und Rohrbach doch um wesentlich mehr als geringfügige kosmetische Korrekturen, die irgendwann einmal auszuführen seien. Daher organisierten der saarländische Bundestagsabgeordnete Markus Uhl und Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer einen Termin vor Ort mit Klaus Vornhusen, dem Konzern-Bevollmächtigten der DB Saarland/Rheinland-Pfalz/Hessen.
OB Ulli Meyer und Irene Kaiser sprachen an, dass der St. Ingberter Bahnhof in einem wenig ansehnlichen Zustand sei, zurzeit keine öffentlichen Toiletten für Bahnnutzer biete, und dass keine Gastronomie im Bahnhofsgebäude vorhanden sei. Faktoren, die sich gegenseitig bedingen, denn eine funktionierende Gastronomie mit WC verhindert einen Vandalismus, wie er in vielen Bahnhofstoiletten ohne angebundenes Gaststättengewerbe anzutreffen ist. Wie die Stabsstelle Wirtschaft darlegte, scheitere eine Neuverpachtung der Bahnhofsgastronomie an den hohen Nebenkosten. Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer machte darüber hinaus deutlich, dass ein verwahrloster Bahnhof nicht nur dem Image einer Stadt schade, sondern auch das Bahnreisen insgesamt in ein negatives Licht stelle.
Mit Herrn Vornhusen, dem Konzern-Bevollmächtigten der DB Saarland/Rheinland-Pfalz, und Herrn Landegel, Leiter des Bahnhofsmanagements SB, wurde die Einrichtung einer Arbeitsgruppe beschlossen.
Der zweite Themenschwerpunkt betraf die Bahnbrücke „Über die Au“. Aufgrund von Problemen mit Auflagern darf die Brücke derzeit nicht genutzt werden. Bei der Sanierung im Herbst seien weitere statische Probleme entdeckt worden, die bis Februar bewertet werden. Die Stadt wird informiert, sobald der entsprechende Zeitplan für die weitere Sanierung vorliegt.
Schließlich stand der Bahnhof Rohrbach im Blickpunkt. Und wahrhaft: der Anblick von ehemaliger Gaststätte und Unterführung ist schwer zu ertragen und kein Empfangstor für eventuelle Besucher oder gar Geschäftsreisende, die in Rohrbach aussteigen müssen. Und wie Ortsvorsteher Roland Weber unmissverständlich klarmachte, birgt die Anlage große Gefahren. Schulkinder, die sich nicht durch die Unterführung trauen, überqueren die Gleise. Umso dringlicher machten Ortsvorsteher Weber und Oberbürgermeister Dr. Meyer eine vorübergehende Lösung vor dem offiziellen Baubeginn der Gesamtanlage in vier Jahren. Auch hier wurde in Aussicht gestellt, gemeinsam mit Land und Kommune Maßnahmen zu finden, die einen Ausweg aus der schwierigen Situation bieten. In der Arbeitsgruppe „Bahnhof St. Ingbert“ soll auch diese Thematik dann im Detail besprochen werden.
Fotos: Giusi Faragone