In Saarbrücken-St. Johann fand am Aschermittwoch eine besondere Form des Protests statt: Unter dem Motto „One Billion Rising“, einer weltweiten Tanzaktion, die seit zwölf Jahren jährlich abgehalten wird, versammelten sich fast 150 Menschen, überwiegend Frauen, auf dem St. Johanner Markt in der Obertorstraße. Organisiert vom Bündnis Frauenforum Saarbrücken, stand die Veranstaltung im Zeichen des Kampfes für mehr Selbstbestimmung und Wertschätzung der Frauen.
Die Psychologin und Tanztherapeutin Nartan Zemelko ergriff die Initiative und rief die Versammelten dazu auf, ein Zeichen gegen Gewalt, Ausgrenzung und die weltweit zunehmenden Einschränkungen demokratischer Freiheiten zu setzen. Gerade in einem Jahr, in dem Konflikte und Kriege die globalen Schlagzeilen bestimmen, sieht Zemelko eine verstärkte Notwendigkeit, für die Rechte der Frau und gegen das Schweigen zu kämpfen.
Zemelko betonte die Bedeutung von Freiheit, Solidarität, Demokratie, Würde und Gerechtigkeit als fundamentale Werte, für die es sich einzustehen lohnt. Ihre Botschaft am Valentinstag, einem Tag, der traditionell der romantischen Liebe gewidmet ist, war klar: Statt Blumen zu erhalten, fordern die Teilnehmerinnen mehr Rechte und Anerkennung für Frauen.
Der gemeinsame Tanz zu „Break the Chain“ symbolisierte den Wunsch nach Befreiung und Gleichberechtigung. Zemelko, die für den Verein „Frauenmantel – Frauen im Zentrum“ aktiv ist, lud alle Anwesenden ein, sich der Choreografie anzuschließen. Trotz anfänglichem Zögern nahmen schließlich viele mit Freude und Begeisterung an der Aktion teil.
Die Veranstaltung war nicht nur ein kraftvolles Statement gegen Gewalt und für Frauenrechte, sondern auch eine Erinnerung daran, dass die Themen, für die „One Billion Rising“ steht, weltweit und in der direkten Nachbarschaft von Bedeutung sind. Auf einer langen Stoffbahn, die auf dem Marktplatz ausgelegt wurde, konnten die Teilnehmenden ihre Wünsche, Anregungen und Ziele festhalten, ein symbolischer Akt, der die Gemeinschaft und das gemeinsame Streben nach einer besseren Zukunft unterstreicht.
