Mit der Kampagne „One Billion Rising“ wird seit 2012 weltweit auf die Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht. Unter dem Motto „Steht auf! Streikt! Tanzt!“ beteiligten sich zahlreiche Passantinnen und Passanten in Saarlouis an den spontanen Tanzeinlagen und gaben somit ein Zeichen gegen jegliche Formen der Gewalt. Neben dem Tanz selbst informierten lokale Einrichtungen, Institutionen und Hilfseinrichtungen über ihre Arbeit. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Mädchenarbeitskreis des Landkreises Saarlouis in Zusammenarbeit mit der Stadt Saarlouis.
Laut einer UN-Statistik wird weltweit jede dritte Frau in ihrem Leben mindestens einmal Opfer von Gewalt. Auch in Deutschland fliehen rund 40.000 Frauen mit ihren Kindern in Frauenhäuser. Dabei gibt es viele unterschiedliche Ausführungen von Gewalt – über sexuelle Anspielungen, Belästigung, Nötigung, Diskriminierung bis hin zur schweren körperlichen sowie physischen Gewalt. Im Jahr 2012 wurde die Kampagne „One Billion Rising“ (zu Deutsch „Eine Milliarde erhebt sich“) von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Deutschlandweit versammelten sich in diesem Jahr Frauen, Männer und Kinder zeitgleich an über 175 Orten zum gemeinsamen Protest gegen Gewalt. Im Saarland fanden Veranstaltungen in den Städten Saarbrücken, Merzig, St. Wendel und in Saarlouis statt. Unter dem Pavillon in der Französischen Straße fanden sich zahlreiche Saarlouiserinnen und Saarlouiser ein, welche an diesem Tag gemeinsam ein Zeichen gaben. Gemeinschaftlich wurde zur Kampagnenmusik getanzt, mit dem passenden Titel „Spreng die Ketten“. Auf der Aktionsfläche wurde jedoch nicht nur getanzt, sondern auch informiert. Lokale Einrichtungen, Institutionen und Hilfseinrichtungen informierten über ihre Arbeit.
Die Schirmherrin der Veranstaltung, Bürgermeisterin der Gemeinde Überherrn Anne Yliniva-Hoffmann, bedankte sich bei den Organisatorinnen für die Durchführung dieser Veranstaltung. Sie wies darauf hin, dass es sich bei dem Thema Gewalt an Frauen und Mädchen um ein „leider immer noch aktuelles Problem“ handelt. Dieses Thema dürfe nicht herunterspielt werden, sondern offen angesprochen und behandelt werden. Solche Veranstaltungen wie diese seien notwendig, um nochmals öffentlich darauf aufmerksam zu machen und als Gemeinschaft mutig gegen Gewalt zu protestieren.