Bereichern und begeistern
Christoph Stattaus wird am kommenden Sonntag, 18. Oktober, in der Saarbrücker Ludwigskirche zum Prädikanten ordiniert.
Stattaus ist seit 2014 bei der Kirchengemeinde Alt-Saarbrücken als Gemeindehelfer in der Kinder- und Jugendarbeit hauptamtlich tätig. „Ich möchte zeigen, dass Kirche auch ein junges Gesicht hat.“, sagt der 38-jährige von der Folsterhöhe. Dazu trügen jüngere Menschen in der Verkündigung bei. Die neu erworbenen Fähigkeiten und Möglichkeiten möchte er nun nutzen, um seinen Wirkungskreis zu bereichern und junge Menschen für den Glauben zu begeistern.
In der gut zweijährigen Zurüstung zum Prädikanten werden unter anderem grundlegende theologische und liturgische Kenntnisse vermittelt. Zudem lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie man Predigten verfasst und die Grundlagen des seelsorgerischen Gesprächs.
Mit der Ordination wird Stattaus ermächtigt, eigenverantwortlich kirchliche Amtshandlungen vorzunehmen. Das bedeutet, er darf beispielsweise Taufen und Trauungen durchführen – und natürlich Gottesdienste feiern. Gerade in dieser Aufgabe wird er in den nächsten Wochen häufiger gefragt sein. Da der Pfarrer der Nachbargemeinde erkrankt ist, unterstützen die Alt-Saarbrücker mit Vertretungsdiensten. Für den neuen Prädikanten, der deswegen seinen Urlaub verkürzen wird, eine Selbstverständlichkeit: „Wir müssen zusammenhalten.“
Der Ordinations-Gottesdienst beginnt um 15 Uhr in der Ludwigskirche. Aufgrund der Vorgaben durch die Corona-Pandemie ist eine Voranmeldung zwingend erforderlich. Informationen und Anmeldung beim Gemeindeamt der Kirchengemeinde Alt-Saarbrücken, Telefon: 0681-52524, Mail: alt-saarbruecken@ekir.de.
Hintergrund:
In der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) können ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitende nach landeskirchlichen Vorbereitungskursen ordiniert und in den Dienst der Prädikantin oder des Prädikanten berufen werden.
Neben der Gabe der Wortverkündigung sollen Prädikantinnen und Prädikanten über eine ausreichende Allgemeinbildung und biblische Kenntnisse verfügen sowie Verständnis für theologische Fragen zeigen und sich im kirchlichen Leben bewährt haben.
Sie hießen in der EKiR bis Anfang 2004 „Predigthelfer“ oder „Predigthelferin“, heute hat sich die Bezeichnung Prädikantin oder Prädikant durchgesetzt.
Sie kommen aus allen Altersgruppen, Berufen und sozialen Schichten und tun ihren Dienst im strikten Sinne ehrenamtlich. Dabei tragen sie in der Ausübung ihres Predigtdienstes ebenso wie die Pfarrerinnen und Pfarrer den Talar.
Im Saarland gibt es auf dem Gebiet des Kirchenkreisverbands An der Saar aktuell rund 30 Prädikantinnen und Prädikanten.