Statement Markus Tressel MdB zur heutigen Entscheidung über die Regelung der Organspende in Deutschland
„Angesichts der tausenden schwerkranken Menschen, die in Deutschland sehnlichst auf ein Spenderorgan warten und der geringen Zahl der tatsächlichen Spenden habe ich heute im Deutschen Bundestag für die doppelte Widerspruchslösung gestimmt. Wir bräuchten angesichts der Zahlen einen echten Aufbruch hin zu mehr Spendenbereitschaft auch in Deutschland, was meines Erachtens mit zusätzlichen Aufklärungsbemühungen alleine nur schwer erreichbar ist. Eine nachdrücklichere Notwendigkeit sich mit dem Thema Organspende zu befassen wäre mit der Widerspruchslösung gegeben gewesen, auch mit der Möglichkeit, eine Spende einfach und klar abzulehnen. Eine Selbstbefassung jedes Einzelnen mit der Möglichkeit und Notwendigkeit der Organspende wäre nach meiner Auffassung zumutbar und gerechtfertigt gewesen.
Ich hoffe dennoch inständig, dass mit der zuletzt erfolgreichen Zustimmungslösung, ein Fortschritt bei der Spendenbereitschaft gelingen kann. Die offene und respektvolle Debatte im Deutschen Bundestag über eine ethisch so bedeutsame Frage hat hoffentlich ebenfalls einen positiven Effekt entfaltet, der jetzt unmittelbar viele Menschen zum Nachdenken bewegen wird. Deshalb habe ich schlussendlich –trotz meiner inhaltlichen Bedenken- in dritter und letzter Lesung dem Gesetzentwurf zur Zustimmungslösung zugestimmt.“