„Krieg ist Krieg und muss aufgezeichnet werden.“
Bürgerhaus Menningen, 19.November, 19.30 Uhr
Der Ortsrat des Merziger Stadtteils Menningen lädt gemeinsam mit der Merziger Buchhandlung Rote Zora ein zu einer Lesung mit Dr. Burkhardt Hoellen: „Krieg ist Krieg und muss aufgezeichnet werden.“ Freitag, den 19. November, 19.30 Uhr, im Bürgerhaus Menningen, Saarfelser Str. 10a, 66663 Merzig-Menningen. Der Eintritt ist frei.
Zu Gast an diesem Abend ist der Merziger Psychotherapeut und Autor Dr. Burkhardt Hoellen, der aus seinem kürzlich neu erschienenen Buch „Krieg ist Krieg und muss aufgezeichnet werden“ liest und anhand der im Buch thematisierten Inhalte auch eine gedankliche Brücke in die Gegenwart schlägt. Protagonisten seines Werkes, das als Projektidee mit seinem 2019 verstorbenen Freund, dem elsässischen Künstler Tomi Ungerer entstanden ist, sind u. a. der Pfarrer René Schickelé, die deutsche Lehrerin Fräulein Spitzmüller sowie Ungerer selbst, die bei Rückkehr der Front ins Elsass 1945 allesamt im Dörfchen Logelbach bei Colmar lebten und wirkten. Insbesondere Tagebuchaufzeichnungen von Schickelé über die Kriegsschrecken jener Tage, sowie ein sich abzeichnender Sinneswandel bei der zwar indoktrinierten, aber auch beliebten jungen Lehrerin schildern eindrucksvoll und nachfühlbar die Umstände dieser Zeit in unserer Nachbarregion. Im Anschluss an die Lesung besteht die Möglichkeit bei einem Umtrunk sich mit dem Autor auszutauschen.
Über ein dreiviertel Jahrhundert ist nun vergangen, seit unsere Heimat von unmittelbaren Kriegswirkungen betroffen war. Mit Blick auf historische Ereignisfolgen aber auch die zahlreichen Krisen der Gegenwart, ist dies eine bemerkenswert lange Phase des Friedens und ein großes Glück. Ob dieser Umstand dauerhaft Bestand haben wird, ist dabei keineswegs sicher und darf nicht per se angenommen werden. Vielmehr muss Frieden aktiv erarbeitet und erhalten werden. Ein wichtiger Baustein in diesem Prozess ist das Bewusstsein für die Fehler der Vergangenheit, damit sie sich nicht wiederholen. Die verheerenden Folgen von Krieg und Fanatismus sowie ihre Ursachen und Mechanismen müssen in Erinnerung bleiben und die Lehren daraus auf nachfolgende Generationen übergehen. Diese Aufgabe wird zukünftig noch dadurch erschwert, dass die Zeitzeugen naturgemäß immer mehr verschwinden und von Kriegszeiten zunehmend nicht mehr unmittelbar berichtet werden kann.
Der Ortsrat des Merziger Stadtteils Menningen will sich dieser Herausforderung stellen und beabsichtigt dazu in Zukunft die traditionellen Handlungen zum Volkstrauertag um kulturelle Veranstaltungen zu ergänzen. Dadurch soll Erinnerungskultur den Bürgerinnen und Bürger zugänglich gemacht werden. Gerade auch für jüngere Generationen soll so ein Angebot entstehen, um sich über die Vergangenheit zu informieren und sich mit ihr auseinandersetzen zu können.
Den Auftakt bildet dabei dieser literarische Abend mit Dr. Burkhardt Hoellen, zu dem der Ortsrat Menningen gemeinsam mit der Buchhandlung Rote Zora einlädt mit Unterstützung durch das Kreiskulturzentrum Villa Fuchs.
Es gelte die aktuellen Corona-Regeln für Veranstaltungen.
Weitere Informationen:
Ortsrat Menningen, Manuel Lukas: lukastomanik@googlemail.com, 0177 – 9623784
Buchhandlung Rote Zora: info@rotezora.de, 06861-75599
