Der Abbau von 1600 Stellen bei Ford in Saarlouis ist „ein Rückschlag für das Saarland“, erklärt Oskar Lafontaine: „Das Land hat in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, um die Standortbedingungen des Ford-Werks in Saarlouis zu verbessern, beispielsweise durch die Einrichtung des Zulieferparks. Bedauerlich ist, dass mit der Beendigung von 500 Leiharbeitsverträgen die Leiharbeiter, also die Schwächsten der Belegschaft, wieder als erste die Entscheidungen der Ford Motor Company ausbaden müssen.
Die Begründung dieser Entscheidung mit einer anzustrebenden Umsatzrendite von sechs Prozent zeigt die Fehlentwicklung im modernen Kapitalismus. Während früher die Rendite auf das vom Firmenbesitzer eingebrachte Kapital berechnet wurde, wird sie heute auf den Umsatz bezogen. Das ursprüngliche Kapital war der Einsatz des Arbeitgebers. Der Umsatz ist das Arbeitsergebnis der Arbeitnehmer. Die Umsatzrendite ist eine ‚Zauberformel‘ zur Enteignung der Arbeitnehmer und zur wachsenden Ungleichheit bei Vermögen und Einkommen. Nur eine Demokratisierung der Wirtschaft mit Belegschaftsbeteiligungen und Stiftungslösungen kann das Vordringen einer Wirtschaftsordnung verhindern, die zu immer größerer Ungleichheit führt, den Zusammenhalt der Gesellschaft gefährdet und letztlich die Demokratie untergräbt.“