Zur neuen Entwicklung bei Halberg Guss erklärt Oskar Lafontaine: „Es ist gut, dass es endlich einen neuen Eigentümer gibt und so die Zerstörung von Arbeitsplätzen gestoppt wird. Das ist ein Erfolg der Belegschaft und der IG Metall, die sich der Ausplünderung des Betriebes tapfer widersetzt haben.
Der neue Eigner One Square Advisors ist eine ‚Restrukturierungsberatung mit den Schwerpunkten Finanzrestrukturierung und Übernahme von Kontrollfunktionen‘, keine Firma, die im klassischen Sinne längerfristig Unternehmen führt. Es ist nicht auszuschließen, dass dieses Unternehmen seine Anteile bei Halberg Guss nach erfolgreicher Sanierung wieder veräußern will. Wir begrüßen es daher, dass die Landesregierung einen neuen Weg beschreitet und eine Sperrminorität von 25,1 Prozent verlangt. Wenn das Land künftig finanzielle Mittel für Unternehmen, die in Schwierigkeiten geraten, bereitstellt, muss es sich eine Mitsprache sichern.
Längerfristig bietet eine Belegschaftsbeteiligung verbunden mit einer Stiftungslösung die Gewähr dafür, dass nicht wieder irgendein Investor das Unternehmen erwirbt, um einen schnellen Gewinn zu machen und dann weiter veräußert. Wenn man die Entwicklung der saarländischen Stahlindustrie mit der des größten deutschen Stahlunternehmens Thyssen-Krupp vergleicht, dann kann man daraus nur den Schluss ziehen, dass in einer Zeit des Finanz- und Heuschrecken-Kapitalismus eine nachhaltige Demokratisierung der Wirtschaft mit Belegschaftsbeteiligungen und Stiftungslösungen der richtige Weg ist, um Arbeitsplätze zu sichern und Betriebe vor Ausplünderung zu schützen.“