Zu den Beschlüssen von Bund und Ländern zur Fortsetzung des Lockdowns erklärt Oskar Lafontaine: „Dass immer mehr Menschen in den Alten- und Pflegeheimen sterben, zeigt, dass alle bisherigen Maßnahmen sie nicht ausreichend schützen. Auch die neuen Entscheidungen der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten ändern daran nichts. Die Entsendung von Soldaten der Bundeswehr, um bei Schnelltests zu helfen, kommt viel zu spät.
Dass nur Wissenschaftler an den Beratungen beteiligt wurden, die die Auffassung der Bundeskanzlerin stützen, ist fatal. Das Argumentieren mit Inzidenzwerten, die in der Winterzeit sowieso nicht erreichbar und ohne die Gewichtung nach der Anzahl der durchgeführten Tests kaum verwendbar sind, führt zwangsläufig zu fehlerhaften Entscheidungen.
Hauptleidtragende neben den Älteren sind die Kinder, die bei andauernder Schließung der Bildungseinrichtungen um ihre Zukunftschancen gebracht werden.
Viele Geschäfte, Restaurants, Hotels, Kulturbetriebe und Dienstleister müssen bei Fortsetzung dieser Politik Insolvenz anmelden. Die Entscheidung, diese Betriebe stillzulegen, stützt sich nicht auf belastbare Zahlen, die Auskunft darüber geben, wie viele Menschen sich in Restaurants, bei Friseuren oder Kulturveranstaltungen oder beim Besuch anderer Geschäfte angesteckt haben.
Der entscheidende Fehler der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten war es, nur auf Impfstoffe zu setzen und nicht mit genauso viel Geld die Entwicklung von Medikamenten zu unterstützen, die die Ausbreitung der Viren bei Corona-Kranken stoppen, beziehungsweise die Virenlast abbauen. Wenn ein solches Medikament jetzt verfügbar wäre, wären die fortgesetzten Lockdowns überflüssig und das Leben könnte sich weitgehend wieder normalisieren.“