In der „Welt am Sonntag“ hat Annegret Kramp-Karrenbauer ihren „Europaplan“ vorgelegt. Darin schreibt sie: „Wir sollten auch lange überfällige Entscheidungen treffen und Anachronismen abschaffen. Dazu gehört die Konzentration des Europäischen Parlaments auf den Standort Brüssel…“ Dazu Oskar Lafontaine: „Als saarländische Ministerpräsidentin hat Kramp-Karrenbauer 2013 ihre ‚Frankreichstrategie‘ vorgestellt, mit dem anspruchsvollen, von Fachleuten als unrealistisch angesehenen Ziel, dass 2043 alle Saarländer französisch sprechen können („Innerhalb einer Generation, d.h. innerhalb von 30 Jahren, soll die Amts- und Bildungssprache Deutsch möglichst konsequent durch Französisch als weitere Verkehrssprache ergänzt werden.“).
Mit der Forderung, den Sitz des Europäischen Parlaments in Straßburg aufzugeben, entspricht sie zwar den Wünschen vieler Europaabgeordneter, verärgert aber unsere französischen Nachbarn. Vor allen Dingen für Straßburg hat der Sitz des Europaparlaments eine große Bedeutung. Es ist unverständlich und unverantwortlich, dass die ehemalige saarländische Ministerpräsidentin und jetzige CDU-Vorsitzende in einer Zeit, in der die deutsch-französische Zusammenarbeit trotz aller Lippenbekenntnisse ins Stocken geraten ist, mit diesem Vorschlag unsere französischen Nachbarn zusätzlich verärgert. Ministerpräsident Hans, der kürzlich im Landtag ein eindrucksvolles Bekenntnis zur deutsch-französischen Freundschaft abgegeben hat, sollte diese Forderung im Sinne der guten Zusammenarbeit unseres Landes mit Frankreich zurückweisen.“