Zur Auseinandersetzung über die Rolle der Landesregierung bei der Sanierung der Abtei Tholey erklärt Oskar Lafontaine: „Die Fenster des Künstlers Gerhard Richter sind ein großes Geschenk nicht nur an die Abtei, sondern an die Saarländerinnen und Saarländer. Die 634 erstmals erwähnte Abtei gilt als ältestes Kloster Deutschlands und wird durch die Arbeit Richters erheblich aufgewertet. Es ist bedauerlich, dass es bei der Renovierung immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen der Abtei und dem Landesdenkmalamt kam. Jetzt hat der Mäzen der Abtei, Edmund Meiser, der Gründer der Meiser Holding in Limbach-Schmelz, die unzureichende Unterstützung des Saarlandes bemängelt und das Landesdenkmalamt kritisiert.“ Meiser hat die Frage aufgeworfen: „Wäre dies nicht eine Gelegenheit für die Landesregierung im Sinne des Projektes zu agieren und Entscheidungen zu beschleunigen?“
Lafontaine: „Die Antwort der Staatskanzlei, das Landesdenkmalamt sei eine unabhängige Behörde, deshalb sei es wichtig, dass auf das Verfahren kein politischer Druck ausgeübt werde, wird der Verantwortung der Landesregierung für ein derart wichtiges saarländisches Kulturdenkmal nicht gerechnet. Die Abtei Tholey hat für das Saarland eine ähnliche Bedeutung wie die Saarbrücker Ludwigskirche. Deshalb kann die Landesregierung die letzte Entscheidung nicht dem Landesdenkmalamt überlassen. Wenn es immer wieder zu Auseinandersetzungen und Verzögerungen kommt, ist es selbstverständlich Aufgabe und Zuständigkeit des Kultusministeriums, aber letztendlich des Ministerpräsidenten, diesen unfruchtbaren Auseinandersetzungen ein Ende zu bereiten und eine Entscheidung herbeizuführen.“