Zur Warnung von Ministerpräsident Tobias Hans vor einem Kollaps der Kliniken erklärt Oskar Lafontaine: „Der von Ministerpräsident Hans beklagte Mangel an Pflegekräften ist auch von der Landesregierung zu verantworten. Schon vor zwei Jahren fehlten nach Angaben der saarländischen Krankenhausgesellschaft rund 3000 Pflegekräfte in den Kliniken unseres Landes. Weil Bezahlung und Arbeitsbedingungen zu schlecht sind. In Luxemburg verdienen Pflegekräfte im Vergleich zum Saarland Medienberichten zufolge das Doppelte. Von 300.000 ausgebildeten Pflegekräften in Deutschland, die in anderen Berufen arbeiten, wären 150.000 bereit, in den Pflegeberuf zurückzukehren, wenn Bezahlung und Arbeitsbedingungen deutlich verbessert würden. Stattdessen suchen die Verantwortlichen billige Pflegekräfte in Mexiko, auf den Philippinen und dem Balkan – Ausdruck einer verfehlten Gesundheitspolitik, in deren Mittelpunkt statt der optimalen Versorgung der Kranken Einsparungen, Privatisierung und Gewinnorientierung stehen. In seiner Regierungserklärung am kommenden Dienstag sollte der Ministerpräsident darlegen, welche konkreten Sofort-Maßnahmen auf der Grundlage verlässlicher Zahlen die saarländische Landesregierung ergreifen will, um den Pflegenotstand zu mildern.“