Oskar Lafontaine fordert die saarländische Landesregierung auf, die Gastronomie auch im Innenbereich auf Grundlage spezieller Hygienekonzepte wieder zu öffnen, wie das in anderen Bundesländern geschieht. „In Baden-Württemberg dürfen Cafés und Restaurants ab Samstag wieder im Innenbereich öffnen, ab Montag in Schleswig-Holstein und auch in Niedersachsen ist die Öffnung der Innengastronomie unter Auflagen geplant. Selbst der bayerische Ministerpräsident Söder denkt über eine Öffnung nach Pfingsten nach. Deshalb ist es höchste Zeit, dass auch für das saarländische Gastgewerbe entsprechende Öffnungsschritte auf den Weg gebracht werden, wie es auch der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga fordert. Die saarländische Gastronomie ist ein Leuchtturm unseres Landes, deshalb dürfen die saarländischen Cafés, Restaurants und das Hotelgewerbe hier nicht schlechter gestellt werden als in anderen Regionen, wobei die Beschäftigten natürlich besonders geschützt werden müssen. Es ist ohnehin nicht mit dem Gleichheitsgrundsatz der Verfassung vereinbar, wenn die Lasten der Corona-Krise nur auf immer dieselben Branchen – Gastronomie, Kultur, Handel, Reisebranche – abgewälzt werden, während der Rest der Wirtschaft nahezu weitermachen kann, als gäbe es keine Pandemie. Gerade am heutigen Vatertag wäre es sinnvoll gewesen die Außengastronomie zu öffnen und zwar nicht nur in den Landkreisen, in denen das Saarland-Modell wieder gilt, sondern insgesamt. Denn die Aerosol-Forschung hat belegt, dass fast 99 Prozent der Ansteckungen in den Innenräumen erfolgen und nicht im Freien.“
Angesichts der unklaren weiteren Entwicklung bis zu den Sommerferien seien viele Bürgerinnen und Bürger geneigt, ihren Urlaub innerhalb Deutschlands zu verbringen, deshalb müsse die saarländische Landesregierung gezielt um Urlauber aus anderen Bundesländern werben, sonst habe das Gastgewerbe wie im vergangenen Jahr wieder das Nachsehen.