Nachdem der saarländische Sparkassen-Verband es ablehnt, dem Beispiel der Frankfurter Sparkasse zu folgen, und die hohen Dispo- und Überziehungszinsen in der Corona-Krise zu senken, erneuert die Linksfraktion im Saarländischen Landtag ihre Forderung an die Landesregierung, eine derartige Zinssenkung anzugehen.
Oskar Lafontaine: „Immer mehr Menschen werden wegen der wirtschaftlichen Krise in den Dispo rutschen. Wenn Verbands-Präsidentin Hoffmann-Bethscheider erklärt, eine Halbierung der Dispozinsen würde einem durchschnittlichen Kunden gerade einmal 21 Euro im Monat sparen, zeigt das, dass sich die Verantwortlichen der Sparkassen zu wenig in die Lage der Leute hineinversetzen können, die regelmäßig ihr Konto überziehen, deren Einkommen zu gering ist und die jetzt vielleicht nur noch Kurzarbeitergeld beziehen. Für viele Saarländerinnen und Saarländer sind die von Hoffmann-Bethscheider genannten 252 Euro im Jahr keine ‚Peanuts‘. Gesetzlicher Auftrag der Sparkassen ist die ‚angemessene und ausreichende Versorgung aller Bevölkerungsschichten und der Wirtschaft, insbesondere des Mittelstandes‘. Viele Betriebe, die jetzt erhebliche Probleme haben, überziehen ihr Konto und müssen die völlig überzogenen Dispo- und Überziehungszinsen zahlen. Vor allem kleinen Unternehmen und Soloselbständigen wäre in der jetzigen Situation mit einer deutlichen Senkung der Zinsen mehr geholfen als mit einer bloßen Stundung von Zins- und Tilgungszahlungen.“