Als bedauerlich bezeichnet es Oskar Lafontaine, dass in den Corona-Statistiken in erster Linie immer die Zahl der Neu-Infektionen gemeldet wird. Die Neu-Infektionen im September und im Oktober würden zudem in der öffentlichen Diskussion und Berichterstattung mit denen im März und April dieses Jahres verglichen. „Diese Vergleiche sind irreführend, weil unbestreitbar ist: Je mehr getestet wird, umso mehr neue Infektionen werden festgestellt. Im Frühjahr dieses Jahres gab es überall deutlich weniger Tests als jetzt. Wurden in der zehnten Kalenderwoche zum Beispiel rund 125.000 Personen getestet, so waren es in der 40. Kalenderwoche rund 1,1 Millionen. Zudem wurden im Frühjahr in größerem Umfang Personen mit Krankheitssymptomen getestet als heute. Vergleichen kann man daher eher die Positiv-Rate, die darüber Auskunft gibt, in wie vielen von hundert Tests das Corona-Virus nachgewiesen wurde. Statt die neugemeldeten Infektionszahlen zur Grundlage der Entscheidungen der saarländischen Landesregierung und der Gesundheitsbehörden zu machen, wäre es sinnvoller, von dieser Positiv-Rate auszugehen, weil sie besser geeignet ist, das Infektionsgeschehen im Herbst mit dem im Frühjahr zu vergleichen. Auch das zu Recht umstrittene Beherbergungsverbot beispielsweise orientiert sich an der Zahl der Neu-Infektionen.
Neben der Positiv-Rate sollten bei der Beurteilung der Lage die belastbaren Zahlen der belegten Intensivbetten in den Krankenhäusern und der im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldeten Todesfälle stärker berücksichtigt werden.“
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