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PETA kritisiert letzte Jagd- und Angelmesse in Saarbrücken und fordert Ende des Hobbytötens in Deutschland

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Töten als „Zeitvertreib“

 

Saarbrücken / Stuttgart, 16. März 2017 – Tödliches Hobby: Ab morgen findet ein letztes Mal die Messe „AnJa – Angeln & Jagen“ im MesseZentrum Saarbrücken statt. Die Tierrechtsorganisation PETA kritisiert die Veranstaltung und ruft dazu auf, die Messe zu meiden. Hobbyjäger und Angler töten Tiere vornehmlich im Rahmen einer „Freizeitbeschäftigung“ und fügen den empfindsamen Lebewesen dabei häufig erhebliche Schmerzen zu. Obwohl es keinen nachvollziehbaren Grund für die Jagd in deutschen Wäldern gibt, töten Jäger jedes Jahr bundesweit zwischen vier und fünf Millionen Wildtiere sowie mehrere Hunderttausend Hunde und Katzen. Zudem ereignen sich jährlich Vorfälle, bei denen Fehlschüsse oder Querschläger Menschen verletzen oder gar töten, Gewehrkugeln in Häuser einschlagen oder Spaziergänger plötzlich unter Beschuss geraten. Angler locken jedes Jahr Millionen Fische in eine Falle, bohren ihnen einen Haken durch den Mund, lassen sie ersticken oder nehmen sie teils noch lebend aus. Die Tierrechtsorganisation fordert ein Verbot der Hobbyjagd und des Sportangelns in Deutschland.

„Es ist geschmacklos, das Töten von Tieren als eine Art unterhaltsamen Freizeitsport anzupreisen“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Unter dem Deckmantel der ‚Naturverbundenheit‘ verursacht das Jagen unermessliches Leid – jedes Jahr werden viele Tiere durch Fehlschüsse getroffen oder in Fallen regelrecht zerquetscht und sterben einen langsamen und qualvollen Tod. Sensible Fische werden als Spielzeug oder Sportgeräte betrachtet und skrupellos aufgespießt und erschlagen.“

Anerkannte Wildbiologen sind sich einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. So müssen dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge die nahezu ausgerotteten Wölfe nicht durch menschliche Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet [1]. Auch englische Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass sich Fuchspopulationen aufgrund von Nahrungsverfügbarkeit und sozialen Faktoren von selbst regulieren [2]. Die Jagd hingegen zerstört die Alters- und Sozialstrukturen der Tierpopulationen, was bei den Überlebenden zu erhöhter Fortpflanzung führt. Verluste in der Population werden somit rasch durch Nachkommen und Zuwanderung wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert. Die Jagd ist unnötig, kontraproduktiv und grausam – PETA setzt sich daher für ein Verbot der Jagd in Deutschland ein.

 

Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass den rund 350.000 Hobbyjägern in Deutschland nur etwa 1.000 Berufsjäger, vor allem Forstbeamte, gegenüberstehen. Hinzu kommen etwa fünf Millionen Hobbyangler in Deutschland.
[1] Reichholf, J. H.: Die Wahrheit über die Jagd – Evolutionsbiologe Prof. Josef Helmut Reichholf widerlegt Jägerlügen. TV-Dokumentation SWR BW. (abgerufen am 15.05.2014).

[2] Baker, P., Harris, S. & White, P. (2006): After the hunt: The future for foxes in Britain. Report. University of Bristol/University of York. / Baker P. & Harris S. (2006): Does culling reduce fox (Vulpes vulpes) density in commercial forests in Wales, UK? Springer-Verlag 2005.

Weitere Informationen: (externe Links)
PETA.de/Jagd

PETA.de/Jagdunfälle
PETA.de/Fische
PETA.de/Fische-Schmerz-Neocortex

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