Selbst außerhalb von Wahlkampfzeiten stößt man in diesen Tagen in den Straßen der saarländischen Kommunen und Dörfer unweigerlich auf zuplakatierte Straßenlaternen und Brückengeländer. So gerade zu beobachten in Saarlouis, wo sich insbesondere CDU und Grüne zum Umwelt- und Wirtschaftsthema „Lisdorfer Berg“ eine regelrechte Plakatschlacht liefern.
Klaus Schummer, Landesvorsitzender der PIRATEN Saarland, verweist auf die Widersprüchlichkeit zwischen politischer Forderung und eigenem Handeln der Parteien in Sachen Umweltschutz sowie auf die Verkehrsbeeinträchtigungen durch die Plakate. Er will stattdessen auf digitale, zeitgemäße Alternativen setzen:
„Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind in Phasen politischen Meinungswettstreits bei vielen Parteien anscheinend ausgesetzt. Auch besonders „grüne“ Parteien betreiben sehr gerne politische Meinungsbildung, indem sie ihre Botschaften auf plastikhaltige Plakate drucken und diese mit Plastikkabelbindern in unser aller Sichtfeld hängen. Traurig hierbei ist, dass selbst die jüngere Generation dieser Parteien noch auf Wahlkampfmethoden ihrer Großeltern setzt. Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz? Fehlanzeige! Plakate landen auf der Straße, in der Saar, auf Wiesen oder im Wald, ebenso wie Plastikkabelbinder als Befestigungsmaterial. Teilweise werden sie sogar ganz bewusst „zur besseren Sichtbarkeit“ an Alleebäumen und Straßenschildern angebracht, mit entsprechenden Folgen für Umwelt und Verkehr. Kommunen wären gut beraten, dieses Treiben zu unterbinden oder zumindest auf wenige eingerichtete Plakatstellwände mit zahlenmäßig streng limitierten Plätzen von einem Plakat pro Partei zu beschränken und auf digitale Verbreitungswege zu verweisen. Auch Bürger sollten sich direkt an die Parteien wenden und sie auffordern, ihre plakative Praktiken sofort einzustellen. Die PIRATEN im Saarland werden sich jedenfalls nicht am Aufforsten des Plastikschilderwaldes beteiligen und setzen fortan auf rein digitale Informationswege.“