Aktuell planen viele Städte und Kommunen, angetrieben von den jeweiligen Gewerbevereinen, verkaufsoffene Sonntage durchzuführen. Vorrangiges Ziel hierbei sei es, Umsatzeinbußen der letzten Monate wieder gut zu machen.
Klaus Schummer, Landesvorsitzender der Piratenpartei Saarland, sieht zusätzliche verkaufsoffene Sonntage während der Corona-Pandemie kritisch:
„Wir haben allergrößtes Verständnis für die Sorgen und Nöte der kleinen und mittelständischen Unternehmen, der Einzelhändler und der Lokale, die durch die Einschränkungen in der Corona-Krise mit teilweise existenzbedrohenden Umsatzeinbußen kämpfen. Trotzdem halten wir es mit Blick auf aktuell wieder ansteigende Corona-Ansteckungszahlen für falsch, Sonderverkaufstage auszurufen. Es ist davon auszugehen, dass sich Einkäufe nur verlagern und der Konsum dadurch nicht angekurbelt wird. Gleichzeitig werden an Sonntagen Menschenansammlungen in Verkaufsräumen provoziert, wodurch sich das Ansteckungsrisiko erhöhen kann. Kommt es zu ähnlich hohen Infektionsraten wie im Frühjahr und droht ein zweiter Lockdown, wäre das das Ende für viele Gewerbetreibende.
Wir plädieren stattdessen für eine nachhaltige Krisenstrategie. Im Rahmen eines staatlichen Krisenmanagements könnten Gewerbetreibende dabei unterstützt werden, ihre Arbeitsprozesse zu digitalisieren, eine internetbasierte Vertriebs- und Kommunikationsstruktur aufzubauen und der Staat hierfür spezielle Förderprogrammen anbieten. Hierdurch könnten vielleicht mehr Gewerbetreibende auch eine drohende nächste Infektionswelle besser überstehen.“