Saarbrücken. Überwachungskameras sollen am Dillinger Bahnhof der Polizei Bildmaterial über Straftaten liefern und das Sicherheitsgefühl verbessern.
Dazu Thorsten Rieger, Vorstandsmitglied der PIRATEN im Saarland:
„Schon aus der Formulierung des mit den Kameras angestrebten Zieles kann man den Placebo-Effekt herauslesen, denn es ist vom Sicherheitsgefühl die Rede. Wer sich dagegen mit den Fakten auseinandersetzt, merkt den Trugschluss. Jede Überwachungskamera mehr verlagert die Probleme nur in die nächste dunkle Ecke. Und eine Abschreckung durch Technik findet auch immer weniger statt. Aus Affekt und Übermut heraus wird nicht mehr darüber nachgedacht, ob die Tat möglicherweise aufgenommen wurde.
Wichtiger wäre eine Präsenz der Polizei, deren personelle Aufstockung und regionale Nähe. Stattdessen ist am gleichen Tag von einer sich zuspitzenden Personalnot der Polizei und 100 vakanten Stellen die Rede.
Die im entsprechenden Artikel in der Saarbrücker Zeitung genannten Vorschläge zu einer Neuorganisation der Polizeidienststellen machen die neuen Überwachungskameras in Dillingen endgültig zur Lachnummer. Danach wäre nur noch die benachbarte Inspektion in Saarlouis künftig an sieben Tagen der Woche rund um die Uhr besetzt. Wer soll dann kurzfristig auf das reagieren, was vor den Überwachungskameras passiert?“
