Saarbrücken. Die PIRATEN im Saarland sehen die aktuelle Forderung der saarländischen Landkreise und des Regionalverband, neben den weiterführenden Schulen nun auch die Schulträgerschaft für die Grundschulen anstelle der Städte und Gemeinden übernehmen zu wollen, kritisch. Ralf Petermann, stellvertretender Landesvorsitzender und bildungspolitischer Sprecher der PIRATEN, mahnt, dass eine solche Reform der Trägerschaft auf keinen Fall zulasten der Grundschulen und der Bildung für Schülerinnen und Schüler erfolgen dürfe. Vielmehr fordert er strukturelle, organisatorische und personelle Verbesserungen:
„Eine Zuweisung der Trägerschaft auf die Landkreise bietet zwar die Chance einer Angleichung des Ausstattungsniveaus der Grundschulen. Jedoch muss festgelegt werden, dass diese Angleichung nur zum Vorteil und zur Verbesserung für alle Grundschulen erfolgen darf. Wenn dies mit einer Kostenerhöhung für die Kommunen, etwa über die Kreisumlage, verbunden ist oder gleichzeitig Qualität, Personalsituation und Schulausstattung darunter leiden, lehnen wir eine solche Strukturreform klar ab. Gleichzeitig muss diese Umstrukturierung dazu genutzt werden, Grundschulen mit dringend notwendigen Verwaltungskräften auszustatten. So fehlen an vielen Grundschulen Sekretariatsbeschäftigte, die Schulleiter und andere Lehrer bei Schreibarbeiten, Telefonie und Büroorganisation entlasten, sodass diese die dadurch freigewordene Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben nutzen können. Weiterhin fehlt es an Grundschulen an Schulsozialarbeitern, die sich um die soziale Integration der Schüler kümmern und auch mit der individuellen Betreuung zur Überwindung sozialer Benachteiligungen sowie kultureller und familiärer Probleme auseinandersetzen. Zudem muss insbesondere die technische und IT-Ausstattung an Grundschulen, etwa auch eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet, gewährleistet und verbessert werden. Wird die Schulträgerschaft für Grundschulen von den Landkreisen übernommen, fehlt es an verantwortlichen Ansprechpartnern in den Rathäusern der Kommunen selbst. Dann muss diese fehlende Ortsnähe durch entsprechende Zuständige ausgeglichen werden, die weiterhin den Problemen der Grundschulen annehmen, sich um die Bearbeitung kümmern und als Schnittstelle zu den Kreisen dienen. Eines muss ganz klar sein: an der Bildung im Saarland darf auf keinen Fall gespart werden.“